Eine Stunde lang bewarfen sich die "Krieger" bei dem traditionellen Spektakel mit den überreifen, glitschigen Früchten. Im Nu war die Stadt in eine rote Brühe getaucht, kein Besucher und keine Wand blieben trocken - auch nicht das Rathaus. Insgesamt waren rund 40.000 Menschen in die ostspanische Kleinstadt Bunol bei Valencia gelockt worden - sei es aus Neugierde oder um bei der größten Tomatenschlacht der Welt richtig mitzumischen .
100 Tonnen Tomaten
Zuvor hatten fünf Lastwagen 100 Tonnen Tomaten angekarrt, die nach einer strikten Sicherheitsvorschrift vor dem Wurf zerdrückt werden mussten, damit niemand verletzt wird. Trotz der "heftigen Auseinandersetzungen" gab es keine Zwischenfälle, wie die Polizei mitteilte.
Kombattanten halfen bei der Entsorgung
Ein Böllerknall setzte der roten Schlacht ein Ende. Anschließend wurde der Tomatenbrei mit Holzschiebern von Stadtreinigung und Feuerwehr entfernt. Dabei halfen die Tomaten-Kombattanten, die aus aller Welt angereist waren, tatkräftig mit.
Seit 1970 internationale Attraktion
Den Ursprung der "Tomatina" kennt niemand so genau. Einer Legende nach wurde ausgerechnet im Hungerjahr 1944 ein politischer Streit unter Nachbarn mit einer Tomatenschlacht ausgetragen. Einer weiteren Anekdote zufolge machten sich Jugendliche in den 50er Jahren über einen Straßenmusiker lustig und bewarfen ihn mit Gemüse. Der Musiker soll prompt zurückgeschlagen und so die erste "Tomatina" entfacht haben. Obwohl die Gemeinde das Fest zunächst verbot, setzte sich die Bevölkerung durch. Seit 1970 ist das Spektakel zur internationalen Attraktion geworden. Es findet stets am letzten Mittwoch im August statt.