Überladung und fehlendes Wasser Kontrolleure entdecken viele Mängel bei Tiertransporten

Defekte Lüftungen, überfüllte Laderäume: Behörden haben im vergangenen Jahr zahlreiche Mängel bei Tiertransporten festgestellt. Die Grünen fordern härtere Strafen bei Verstößen.

Bei der Kontrolle von Tiertransporten sind im vergangenen Jahr zahlreiche Mängel aufgedeckt worden. Bei 23 Prozent der kontrollierten Schweinetransporte wurden Verstöße gegen die geltenden Vorschriften verzeichnet, wie aus einem Bericht des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages hervorgeht, den die Grünen-Fraktion in Auftrag gegeben hatte.

Zudem wurden 34 Prozent der kontrollierten Schaf- und 38 Prozent der kontrollierten Rindertransporte bemängelt. Zu den häufigsten Verstößen gehören dem Bericht zufolge eine Überladung der Transporter, eine falsche Anbindung der Tiere, defekte Lüftungsanlagen oder eine fehlende Wasserversorgung.

"Das sind wir den Tieren schuldig"

Der Agrar-Experte der Grünen-Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff, appellierte an die Bundesregierung, sich in Brüssel für eine Verschärfung der Transport-Verordnung einzusetzen. Verstöße müssten härter bestraft werden. "Das sind wir den Tieren, die tausende Kilometer über den Kontinent befördert werden, schuldig", sagte Ostendorff der "Saarbrücker Zeitung" vom Donnerstag. Allein zehn Millionen Schweine würden pro Jahr innerhalb Europas über die Ländergrenzen hinweg transportiert.

Derzeit berät die Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern in Potsdam über die Einführung bundesweiter Schwerpunktkontrollen.

DPA
mka/DPA/AFP

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