Ein Wanderurlaub durch die Natur hört sich zunächst nach der nachhaltigeren Alternative zum Strandurlaub an. Allerdings kann auch die Tour durch die Natur klimaschädliche Folgen haben – beispielsweise, wenn man mit dem Auto zur Wandertour an- und abreist.
Um das zu ändern, möchte der Deutsche Alpenverein (DAV) mit einer neuen Aktion zum Klimaschutz motivieren: Vereinsmitglieder, die klimafreundlich in die Berge reisen, dürfen kostenfrei eine Nacht auf einer Hütte übernachten.
Im Detail heißt das: DAV-Mitglieder, die nachweislich mindestens 90 Prozent der Anreise zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln bestritten haben, dürfen die erste Nacht kostenfrei auf der Hütte im Matratzenlager oder Mehrbettzimmer übernachten.
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Aktion für Klimaschutz – aber viele Hüttenwirte haben erst zu spät von der Aktion erfahren
"Die Mobilität verursacht beim Bergsport den größten Anteil an Treibhausgas-Emissionen", sagt Steffen Reich, Leiter des Ressorts Naturschutz und Kartografie beim DAV Bundesverband. Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln würde "viel zum Klimaschutz und damit auch zum Schutz der Alpen beitragen."
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Im selben Jahr 1933 wurde von Emilio Comici nicht nur die "Gelbe Kante", sondern auch die Nordwand der Großen Zinne (2998 Meter) erstmals bezwungen. Die "Comici" gehört bis heute zu den ganz großen Klettertouren in den Alpen. Nirgendwo fühlt man sich so verloren wie in diesem vertikalen Ozean aus gelben Fels. Rechts im Bild die Westliche Zinne.
Bisher beteiligen sich etwa 50 der 190 Hütten des DAV an der Aktion "Freie Nacht fürs Klima". Lediglich für die Umsetzung vor Ort sind die Hüttenwirte verantwortlich. Der Wirt der Tutzinger Hütte in Bayern sagte dem BR, dass die Aktion allerdings zusätzliche Zeit in diesem Sommer beanspruche.
Das sei wohl ein Grund dafür, dass nur etwa jede vierte DAV-Hütte an der Aktion teilnimmt. Die Wirte hätten zudem zu spät von der Aktion erfahren.
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Nur fünf Minuten Fußweg sind es vom Bahnhof Bergün, eine Haltstelle der Rhätischen Bahn, zu dem Jugendstiljuwel, das in 1400 Metern Höhe liegt. 2002 sollte das Haus schließen, doch Stammgäste taten sich zusammen…
Alpenverein will klimaneutral werden
Der DAV will bis 2030 klimaneutral sein. Dafür soll auch diese Aktion beitragen. Finanziert wird die "Freie Nacht fürs Klima" aus dem "Klimafonds" des Alpenvereins sowie mit der Unterstützung des Vereinspartners Globetrotter. Eine Liste der teilnehmen Hütten finden Interessierte auf der Website des Alpenvereins. Wer das Angebot nutzen will, muss sich vorab auf der Hütte anmelden. Die "Freie Nacht fürs Klima" läuft noch bis zum Ende des Jahres.
Quellen: Deutscher Alpenverein, Bayerischer Rundfunk