Labor in den USA 43 Rhesusaffen fliehen vor Tierversuchen

Rhesusaffe
Ein Rhesusaffe mit Kind (Symbolbild)
© ZUMA Press Wire / DPA
Sie sahen ihre Chance und ergriffen sie: 43 Rhesusaffen sind aus einer Forschungseinrichtung in South Carolina geflohen – und fehlen noch immer.

Das Yemassee Police Department im US-Bundesstaat South Carolina hat alle Hände voll zu tun: Viele Beamte sind derzeit damit beschäftigt, 43 Flüchtige zu fangen. Doch die stammen nicht aus dem nahegelegenen Gefängnis, sondern aus dem Alpha Genesis Primate Research Center, einer örtlichen Forschungseinrichtung. Über Facebook hält die Polizeibehörde die Bevölkerung auf dem Laufenden.

Thailand: Frecher Affe raubt Jetski von unbedarften Touristen aus
Ein Affe hat an einem Strand auf Phuket in Thailand eine Gruppe Touristen überrascht. Zielstrebig klettert das Tier auf einen Jetski – dann schlägt der Dieb zu.
Tierischer Dieb: Frecher Affe räumt Jetski von unbedarften Touristen leer

Was war passiert? Laut Polizeibericht sind 43 Rhesusaffen geflohen, nachdem ein Pfleger die Tür des Geheges am Mittwochnachmittag nicht korrekt verschlossen hatte. Von insgesamt 50 Tieren ergriffen 43 umgehend die Flucht. Bislang konnten die Affen nicht wieder eingefangen werden.

Affen sind keine Gefahr für die Bevölkerung

"Man geht davon aus, dass sie sich in der bewaldeten Region um die Anlage herum aufhalten. Die Mitarbeiter von Alpha Genesis versuchen derzeit, die Tiere mit Futter anzulocken, um sie sicher einfangen zu können", schreibt die Behörde. 

Für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr, heißt es. Denn bei den Geflüchteten handele es sich um "sehr junge Weibchen", die aufgrund ihres Alters und ihrer geringen Größe bisher von den Tierversuchen des Labors verschont blieben. Ein Sprecher des Labors habe bestätigt, dass die Tiere zu jung seien, um "Krankheiten in sich zu tragen".

Dennoch spricht die Behörde eine Warnung aus: "Wir bitten jeden, der eines dieser Tiere sieht oder antrifft, sofort den Notruf zu wählen und sich ihnen nicht zu nähern oder mit ihnen zu interagieren. Diese Tiere sind sehr empfindlich und lassen sich leicht erschrecken. Wir empfehlen der Öffentlichkeit, das Gebiet zu meiden, um die Tiere nicht weiter zu erschrecken."

Man solle außerdem Türen und Fenster geschlossen halten – wohl um eine tierische Hausbesetzung zu vermeiden.

Nicht der erste Ausbruch

Um die Tiere zu fangen, habe man in der Gegend Fallen mit frischem Obst und Gemüse aufgestellt, berichtet die Polizei. Die "New York Times" schreibt, dass es nicht das erste Mal sei, dass es im Alpha Genesis Primate Research Center zum Ausbruch von Tieren gekommen ist. Es sei auch schon vorgekommen, dass einzelne Affen gar nicht mehr gefangen werden konnten und gänzlich in den Wäldern verschwanden. Anwohnern scheint es langsam zu reichen. Auf Facebook beschweren sich einige und fordern die Schließung des Labors.

Zuletzt wurde eine Gruppe der Tiere in direkter Nähe zum Labor gesichtet, konnte aber nicht gefangen werden. Rhesusaffen gelten als äußerst sensibel und schreckhaft – es wird also nicht leicht, 43 Tiere zeitnah wieder einzufangen. Die Gegend um Yemassee ist stark bewaldet und bietet den Tieren, sofern sie ihren Aktionsradius noch vergrößern, genug Platz zum Verstecken und wohl auch einige Nahrungsquellen.

ch

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos