USA Amerikaner baut Hitler-Gedenkstätte

In den USA hat ein ehemaliges Mitglied der Schutzstaffel (SS) eine Hitler-Gedenkstätte in einem als Traktorschuppen getarnten Gebäude errichtet. Örtliche Behörden versuchen nun deren Eröffnung zu verbieten.

Ein ehemaliger SS-Offizier hat zum Entsetzen von Behörden und Bürgern im US-Bundesstaat Wisconsin eine Hitler-Gedenkstätte errichtet. Der 87-jährige Landwirt Ted Junker baute auf seiner Farm im Südosten des Bundesstaates ein 135 Quadratmeter großes bunkerartiges Gebäude - getarnt als Traktorschuppen - in dem zahlreiche Andenken wie etwa Fotos und eine Hakenkreuzflagge aus der Hitlerzeit ausgestellt sind. Die Behörden bemühen sich nun, per Gerichtsbeschluss zu verhindern, dass der Farmer die 200.000 Dollar teure Gedenkstätte für Besucher öffnet.

"Ein beeindruckender Führer"

Junker hat örtlichen Medien gegenüber erklärt, dass Hitler ein beeindruckender Führer gewesen sei, der nur missverstanden wurde. Zudem leugnet er die Vernichtung von Juden während der Zeit des Dritten Reichs. Eigenen Angaben zufolge wurde er 1919 in Deutschland geboren, lebte aber zehn Jahre in Rumänien. Kurz nach Kriegsbeginn schloss er sich der SS an. Seit Anfang der 50er lebt er in den USA.

Die jüdische Gemeinde zeigte sich entsetzt über die Äußerungen und sprach von dem Versuch, die Geschichte zu verdrehen. "Er ist ein verwirrter alter Mann, der besessen von dem ist, was er tut", sagte eine Bewohnerin des nahe der Farm gelegenen Ortes Sugar Creek.

Junkers Kinder sollen ihn zu überreden versucht haben, statt eines Hitler-Museums lieber ein Buch über seine SS-Erlebnisse zu schreiben. Er lehnte ab. Er sei überzeugter Amerikaner, sagte Junker mit deutschen Akzent in lokalen Medien, schon deshalb, weil es in den USA die freie Meinungsäußerung gebe.

Reuters
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