Attentate Briefbombenbauer schlägt erneut in Bayern zu

Seit April bekommen bayrische Politiker der beiden Volksparteien gefährliche Post. Ein Unbekannter verschickte acht Briefbomben, doch die Polizei ist ihm auf der Spur.

Die vor einem halben Jahr begonnene Serie von Briefbombenanschlägen in Bayern weitet sich aus. Am Mittwoch wurde zum ersten Mal ein Sprengsatz in Nordbayern entdeckt. Adressat der Bombe war der Regierungspräsident von Unterfranken, Paul Beinhofer, in Würzburg.

Menschen kamen durch den Attentatsversuch nicht zu Schaden, da eine Sekretärin den Umschlag verdächtigt fand. Die Frau informierte Staatsanwaltschaft und Polizei. Ein Expertenteam entschärfte die Bombe, nach ihren Angaben enthielt der Brief eine "funktionsfähige Sprengfalle".

Die Fahnder vom bayrischen Landeskriminalamt (LKA) gehen davon aus, dass es sich um den gleichen Täter handelt, der seit dem Frühjahr bereits sieben Bomben in Nieder- und Oberbayern verschickt hat. Die ersten sechs Sprengsätze gingen an Politiker aus Niederbayern. Im vergangenen Monat nahm der Bombenbauer den polnischen Generalkonsul Waclaw Olesky in München ins Visier. Die Bombe war aber im Konsulat entdeckt worden.

Psychologen vom LKA haben ein Profil des kriminellen Bastlers erstellt. Sie gehen von einem Mann im Alter zwischen 40 und 60 aus, der handwerklich geschickt sei. Da DNA-Spuren an den Briefbomben sichergestellt werden konnten, startete das LKA in niederbayrischen Gemeinden einen Massen-Gentest. Konkrete Anhaltspunkte auf einen Täter gibt es bisher dennoch nicht. Als Motiv vermutet die Polizei einen allgemeinen Hass auf Politiker.

DPA
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