Gewaltvorwürfe Jérôme Boateng äußert sich erstmals ausführlich zum Tod seiner Ex-Freundin

Jérôme Boateng
Jérôme Boateng wurde 2014 mit Deutschland Weltmeister. In den vergangenen Jahren machte er vor allem mit seinem Privatleben Negativschlagzeilen
© kolbert-press / Martin Agüera / Imago Images
In einer ARD-Dokumentation spricht Jérôme Boateng zum ersten Mal umfassender über den Tod seiner Ex-Freundin Kasia Lenhardt. Der Weltmeister räumt dabei auch einen Fehler ein.

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng hat sich erstmals umfassend zum Tod seiner früheren Partnerin Kasia Lenhardt geäußert. In der Dokumentation "Being Jérôme Boateng", die ab diesem Freitag in der ARD ausgestrahlt wird, sagte der 37-Jährige: "Ich habe einen Menschen verloren, den ich sehr geliebt habe."

Weiter erklärte Boateng in der dreiteiligen Doku: "Ich habe öffentlich wahrgenommen, dass mir so ein bisschen abgesprochen wird, dass ich trauern darf. Wie es in einem Menschen aussieht, kann nur ich selbst beantworten. Ich bin immer noch dabei, ihren Tod zu verarbeiten." Lenhardt hatte im Februar 2021 in Berlin Suizid begangen.

Rat und Hilfe

Sie haben suizidale Gedanken? Befinden Sie sich in einer psychischen Krise? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter (0800) 1110111 und (0800) 1110222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail oder Chat ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Bei unmittelbarer Suizidgefahr: Wählen Sie den Notruf 112, wenn Sie selbst oder jemand in Ihrem Umfeld akut gefährdet ist. In akuten Krisen steht auch der medizinische Notdienst unter 116 117 zur Verfügung

"Situation falsch eingeschätzt"

Die Beziehung zwischen dem langjährigen Innenverteidiger des FC Bayern München und Lenhardt, die einmal Finalistin bei "Germany's Next Topmodel" war, hatte Schlagzeilen gemacht – vor allem, weil Boateng in einem Interview kurz nach der Trennung des Paares und vor Lenhardts Tod schwere Vorwürfe gegen sie erhoben hatte.

Das Interview bezeichnet Boateng in der Dokumentation als Fehler. "Was deutlich und klar für mich ist, ist, dass ich die Situation im Nachhinein falsch eingeschätzt habe und damit einfach besser hätte umgehen müssen, anders", sagte der Weltmeister von 2014. Der Fehler werde ihn den Rest seines Lebens begleiten, erklärte Boateng.

Jérôme Boatengs Bayern-Hospitanz scheitert an Protest der Fans

Der frühere Verteidiger strebt nach dem Ende seiner aktiven Karriere eine Laufbahn als Trainer an. Eine Hospitanz bei seinem Ex-Club FC Bayern und seinem früheren Mannschaftskollegen Vincent Kompany scheiterte jüngst an heftigen Fan-Protesten. "Jérôme fühlt sich dem FC Bayern sehr verbunden und möchte nicht, dass der FC Bayern aufgrund der aktuellen kontroversen Diskussion um seine Person Schaden nimmt", teilte der Club im Oktober mit.

Die Bayern-Fans beziehen sich mit ihrem Protest augenscheinlich auch darauf, dass Boateng 2024 vom Landgericht München I wegen vorsätzlicher Körperverletzung an einer Ex-Freundin schuldig gesprochen und verwarnt worden war. Boateng bestreitet, jemals eine Frau geschlagen zu haben.

DPA
lw

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