Die Überreste der Blockparty sind noch zu sehen. Getränkebecher und Müll liegen noch auf der Straße. Ein dazwischen zurückgelassener Schuh lässt erahnen, wie schnell das ausgelassene Feiern vorbei war. Jetzt sind die Straßen von Absperrband und Streifenwagen mit Blaulicht beherrscht. Das Sommerfest wurde zum Tatort.
Gegen 0.30 Uhr erreichte die Polizei eine Serie von Notrufen, berichten die Behörden am Morgen in einer Pressekonferenz. Unbekannte hatten inmitten der Feiernden das Feuer eröffnet. Als die Einsatzkräfte vor Ort ankommen, finden sie zwei Tote und neun verletzte Personen vor. Im Laufe der Nacht erscheinen in den Krankenhäusern der Gegend immer mehr verwundete Partygäste. Die traurige Bilanz: 30 Menschen wurden durch die Schiesserei verletzt, zwei von ihnen starben. Mindestens drei weitere sind nach Angaben der Behörden in kritischem Zustand.
Ungenauer Tathergang der Schiesserei
Was genau passierte, versucht nun die Polizei zu ermitteln. Nach Berichten waren hunderte Menschen zusammengekommen, um gemeinsam den sogenannten "Brooklyn Day" zu feiern. Das Fest umfasste offenbar mehrere komplette Straßenzüge des gleichnamigen Stadtteils. Es handle sich entsprechend um einen "weiträumigen" Tatort, erklärt die Polizei nach Angaben mehrerer US-Medien. Die beiden Todesopfer seien beide erwachsen, es handle sich um einen Mann und eine Frau.
Durchgeknallt

Katie ist geflüchtet. Aus Kalifornien. Es sei ihr dort zu viel geworden, sagt sie. Zu viel der Gesetze und Regeln. Anders gesagt: In Kalifornien lebten Katie zu viele Anhänger der Demokratischen Partei von US-Präsident Joe Biden. "Unmöglich", sagt sie, "sich da noch wohlzufühlen." Katie und ihr Mann zogen nach Texas. Katie betrachtet den Bundesstaat als Heimat der Patrioten. Viele hier sind Anhänger der Republikanischen Partei von Ex-Präsident Trump. Es sind Leute, die ihre Freiheit lieben. Zum Beispiel die Freiheit, eine Waffe zu kaufen. Oder viele. Katie schießt, seit sie zehn ist. Inzwischen ist sie Mitglied der "Ladies Shooting League" und hat aus ihrem Weltbild ein Geschäftsmodell geschaffen: den "Good Patriot"-Shop. Dort verkauft sie T-Shirts und Sticker mit patriotischen Botschaften. Mit Zitaten aus der Verfassung oder solchen, die es nicht ganz in die Verfassung geschafft haben: "Live Free, stay Armed" – lebt frei, bleibt bewaffnet.
Der genaue Tathergang ist genauso wenig bekannt wie das Motiv der Täter. Klar ist nur: Es fielen zahlreiche Schüsse. Ein Augenzeuge berichtet gegenüber "Fox45", dass zwischen 20 und 30 Schüsse gefallen seien. "Sie drückten immer wieder ab."
Traurige Berühmtheit von Baltimore
Baltimores Kriminalitätsproblem ist seit Jahren bekannt. Die Stadt hat mit über 50 bis 60 Morden pro 100.000 Einwohner die zweithöchste Mordrate des Landes. Die Drogen- und Gangprobleme der Stadt sind die Basis der berühmten Crime-Serie "The Wire".
Bürgermeister Brandon Scott richtete sich nun trotzdem direkt an die Täter. "Ich will, dass die Verantwortlichen mich sehr klar hören: Wir werden nicht ruhen, bis wir euch gefunden haben. Und wir werden euch finden", warnt er. "Bis dahin hoffe ich, dass jeder Atemzug euch an die Leben erinnert, die ihr heute genommen habt."