USA Bestatter zerstückelt heimlich Leichen und verkauft die Leichenteile weiter

Ein Leichenwagen. In den USA wurden etliche Leichen ohne Einwilligung seziert und verkauft.
Ein Leichenwagen. In den USA wurden etliche Leichen ohne Einwilligung seziert und verkauft.
© Imago Images
Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist das ohnehin schwer zu verkraften. Noch schlimmer wurde es für viele Angehörige in den USA: Ein Bestattungsunternehmen zerstückelte dort Leichen und verkaufte Teile weiter – ohne das Wissen der Angehörigen.

Ein gruseliger und pietätloser Fall aus den USA: Dort hat ein Bestattungsunternehmen heimlich hunderte Leichen zerlegt und die so gewonnenen Leichenteile weiterverkauft – alles ohne das Wissen und Einverständnis ihrer Kunden. In einem Prozess wurden die Verantwortlichen nun zu hohen Strafen verurteilt.

Für die 46-jährige Megan Hess war der fragwürdige Zuverdienst äußerst praktisch: Sie war sowohl Eigentümerin eines Bestattungsunternehmens als auch eines Unternehmens für Leichenteile. Beide Unternehmen saßen sogar im gleichen Gebäude in einer Kleinstadt in Colorado. Ein einfacher Weg also, um mit Leichen doppelt abzukassieren.

Täterin arbeitete mit ihrer Mutter zusammen

Bei ihren Verbrechen ging Hess gemeinsam mit ihrer 69 Jahre alten Mutter Shirley Koch anscheinend sehr gezielt vor, wie der Staatsanwalt Tim Neff berichtet: "Hess und Koch benutzten ihr Bestattungsunternehmen zeitweise, um im Wesentlichen Leichen und Leichenteile zu stehlen, indem sie betrügerische und gefälschte Spenderformulare verwendeten." Shirley Koch sei dabei dafür zuständig gewesen, die Leichen zu zerteilen.

Hess selbst soll ihre Kunden über Einäscherungen belogen und Leichenteile ohne deren Genehmigung weiter verkauft haben. Nach einer nicht genehmigten Sezierung habe sie so Arme, Beine, Köpfe und Torsi an andere Unternehmen verkauft. Auch diese wussten laut Staatsanwaltschaft nichts von der Herkunft der Leichenteile.

Vor Gericht schilderten 26 Opfer ihr Entsetzen über die Taten von Hess und Koch. So klagte Erin Smith: "Unsere süße Mutter, sie haben sie zerstückelt." Hess habe ihre Schultern, Knie und Füße aus Profitgründen verkauft. "Wir haben nicht einmal einen Namen für ein so abscheuliches Verbrechen."

Angehörige sind entsetzt

Aufgedeckt wurden die Fälle schließlich, weil ehemalige Mitarbeiter mit der Nachrichtenagentur Reuters sprachen. Nachdem Reuters die Recherche veröffentlichte, führte das FBI 2018 eine Razzia in den Unternehmen durch. Laut Ermittlern stellte Hess bis zu 1.000 Dollar für nie stattgefundene Einäscherungen in Rechnung. Insgesamt soll sie mehr als 200 Familien belogen haben und Einäscherungsasche mit den Überresten anderer Leichen vermischt haben.

Laut Hess' Anwalt soll eine "traumatische Hirnverletzung im Alter von 18 Jahren" für die Taten gesorgt haben. Hess muss nun für 20 Jahre ins Gefängnis, ihre Mutter Shirley Koch wurde zu 15 Jahren Haftstrafe verurteilt.

Quelle:  Reuters

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