Eine solche Hiobsbotschaft möchte niemand bekommen – und schon gar nicht zum Weihnachtsfest: Hunderte Patient:innen einer Arztpraxis in England erhielten unmittelbar vor den Weihnachtstagen Nachrichten auf ihr Handy, in denen ihnen mitgeteilt wurde, dass bei ihnen Lungenkrebs festgestellt wurde. Allerdings stellte sich diese Diagnose als Versehen heraus, berichtet unter anderem die BBC.
Kurz und knapp stand in den Nachrichten, die am 23. Dezember versendet wurden: "Diagnose: Aggressiver Lungenkrebs mit Metastasen". Diese Krebsform endet in vielen Fällen tödlich. Entsprechend geschockt dürften die meisten Empfänger:innen gewesen sein. Etwa eine Stunde später kam dann jedoch die Entwarnung: Es handelte sich um einen technischen Fehler, eigentlich wollte die Praxis nur frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr wünschen.
Horrornachricht zu Weihnachten: Patient:innen bekamen falsche Krebsdiagnose
Diese Stunde war für die betroffenen Patient:innen allerdings die wohl quälendste ihres Lebens. Ihnen wurde bereits empfohlen, ein Formular auszufüllen, mit dem unheilbar kranke Menschen finanzielle Unterstützung vom Staat beantragen können. Sie sei nach dieser Nachricht "zusammengebrochen", erzählte eine Patientin der BBC. "Mir war gerade ein Muttermal entfernt worden und ich wartete auf das Ergebnis einer Biopsie. Ich war im Krankenhaus, weil mein Abstrich auffällig war, deshalb war ich sehr besorgt", sagte sie.
Ein anderer Patient berichtete der "Sun", er habe sofort nach der Nachricht versucht, in der Praxis anzurufen, hätte dort aber niemanden erreicht. Daraufhin fuhr er selbst hin und wurde über das Versehen aufgeklärt. "Es ging von 'Sie haben Lungenkrebs' zu 'Frohe Weihnachten' in ungefähr einer Stunde. Unglaublich", staunte er.
Die leicht zu verstehende Checkliste für den Vorsorgemuffel Mann

Alle zwei Jahre können Männer ab 35 einen von der Krankenkasse getragenen Check-up durchführen lassen. Der Arzt fragt nach Beschwerden, Lebensstil und Krankheiten in der Familie, horcht Lunge und Herz ab, prüft Haut, Gelenke und Reflexe, misst Blutdruck und Puls. Im Blut werden Gesamtcholesterin und Blutzucker, im Urin das Eiweiß Albumin, rote und weiße Blutkörperchen, Nitrit und Glukose bestimmt. Die Tests erkennen keine Krankheiten, sondern liefern nur erste Hinweise auf zum Beispiel auf Herz- Kreislauf-Probleme, Nierenerkrankungen, Arteriosklerose oder Diabetes.
Bei Männern wird besonders Augenmerk auf den Gesamtcholesterin-Wert gelegt, also das Verhältnis vom LDL-Cholesterin wegen seines Risikos von Ablagerungen in den Blutgefäßen zum HDL-Cholesterin wegen seiner das Blutfett senkenden Wirkung. Ein gutes Ergebnis weist einen hohen HDL-Anteil und niedrige LD-Werte aus. Hohe Blutfettwerte begünstigen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Aus den Daten lassen sich Konsequenzen ziehen, auch um spätere Krankheiten zu verhindern.
Jüngere Studien weisen allerdings darauf hin, dass Menschen, die diesen Check absolvieren, im Schnitt nicht länger leben oder seltener erkranken. Doch wie das so ist mit Studien, sie bilden Statistiken ab. Bei wem im Rahmen dieser Untersuchungen schon frühzeitig Unstimmigkeiten festgestellt wurden, ist sicher froh, dort gewesen zu sein Seit 2019 gehört auch eine Impfanamnese zum Check: Gemeinsam mit dem Arzt klären die Versicherten, ob ihr Impfschutz vollständig ist.
Letztlich konnte der Irrtum immerhin beseitigt werden, und auch wenn der Ärger bei vielen Empfänger:innen groß war: Sie dürften noch nie so froh darüber gewesen sein, an Weihnachten gesund zu sein.

Sehen Sie im Video: Schriftstellerin Nicole Staudinger spricht im Format #VOXStimme über ihre Krebsdiagnose und ihren Umgang mit der Krankheit.