Täter mit Migrationshintergrund? Prügeltod von 17-Jährigem in Bonn löst Proteste aus

Nach der tödlichen Prügelattacke auf einen 17-Jährigen in Bonn ist die Stimmung aufgeheizt. Der Verdacht auf einen möglichen Migrationshintergrund bei den Tätern ruft rechtsextreme Kräfte auf den Plan.

Nach dem Prügeltod eines 17-Jährigen in Bonn sind am Samstag Rechtsextreme und Gegendemonstranten auf die Straße gegangen. An dem von der rechten Szene organisierten Protestmarsch "Stoppt die Gewalt" im Bonner Stadtteil Bad Godesberg nahmen nach Angaben der Polizei rund 50 Demonstranten teil - deutlich weniger als von den Veranstaltern erwartet. Anlass waren Spekulationen über einen möglichen Migrationshintergrund der mutmaßlichen Schläger.

An der von mehreren Parteien, Kirchen und Gewerkschaften unterstützten Gegendemonstration "Bonn stellt sich quer" beteiligten sich laut Polizei rund 400 Menschen.

3000 Euro für Hinweise auf Täter

Der 17-jährige Niklas P. war in der Nacht zum 7. Mai in Bonn-Bad Godesberg von mehreren Tätern brutal niedergeschlagen worden. Ein Notarzt reanimierte den Schüler am Tatort. Anschließend wurde er in eine Klinik gebracht, in der er in der Nacht zum Freitag seinen lebensgefährlichen Verletzungen erlag.

Die Polizei fahndet nach mehreren Verdächtigen. Zu drei mutmaßlichen Tätern liegen der Polizei Zeugenbeschreibungen vor. Zwei der jungen Männer sollen demnach eine braune Hautfarbe gehabt haben. Beide sprachen akzentfrei Deutsch.

Eine Polizeisprecherin sagte am Samstag, dass es bei der Fahndung bislang keine neuen Erkenntnisse gebe. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Schläger führen, setzte die Staatsanwaltschaft 3000 Euro Belohnung aus.

AFP
ivi

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