Drehbuch-Skandal Gericht verurteilt Heinze zu Bewährungsstrafe

Das Hamburger Landgericht hat für die ehemalige NDR-Fernsehspielchefin Doris Heinze eine Bewährungsstrafe festgesetzt. Die Staatsanwälte hatten eine wesentlich härtere Sanktion gefordert.

Im Prozess um die Drehbuch-Affäre beim NDR ist die frühere Fernsehspielchefin Doris Heinze zu einer #link;www.stern.de/panorama/ndr-drehbuch-affaere-anklage-fordert-drei-jahre-haft-fuer-ex-fernsehspielchefin-1903778.html;Bewährungsstrafe# von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt worden. Heinzes ebenfalls angeklagter Ehemann und eine Filmproduzentin erhielten Geldstrafen

Die 63-Jährige hatte vor dem Hamburger Landgericht zugegeben, unter den Pseudonymen "Marie Funder" und "Niklas Becker" Drehbücher von sich und ihrem Ehemann bei ihrem Sender eingeschleust zu haben. Sie habe dazu ihre einflussreiche Position ausgenutzt, hatte sie erklärt. Die Richter sahen Heinze der Bestechlichkeit und des Betrugs in Tateinheit mit Untreue überführt.

Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer drei Jahre Gefängnis für Heinze gefordert - wegen Bestechlichkeit und Untreue. Die 63-Jährige und ihre beiden Mitangeklagten hätten ein "System der Selbstbedienung auf Kosten der Gebührenzahler" geschaffen, sagte Oberstaatsanwältin Cornelia Gädigk. Sie hätten vor allem "aus eigennützigen, wirtschaftlichen Motiven" gehandelt. Die Verteidigung hatte dagegen für die ehemalige Fernsehspielchefin eine Bewährungsstrafe von sieben Monaten verlangt.

Vor kurzem hatten die Hamburger Richter einzelne Tatvorwürfe eingestellt - darunter den, dass Heinze ein fast identisches Drehbuch ("Dienstage mit Marie" und "Dienstage mit Antoine") doppelt verkauft haben soll.

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