Mexiko "El Chapo"-Richter von Unbekannten erschossen

In Mexiko wurde ein Richter getötet, der an Verfahren gegen hochrangige Drogenbosse beteiligt war - auch an dem gegen Joaquin "El Chapo" Guzman. Dem 37-jährigen Mann wurde aus kurzer Distanz in den Kopf geschossen.

Unbekannte haben in Mexiko einen Bundesrichter getötet, der unter anderem den Vorsitz im Prozess gegen den mexikanischen Drogenboss Joaquin "El Chapo" Guzman geführt hat.  Vicente Antonio Bermúdez Zacarías war auch mit Verfahren gegen andere Drogenbosse betraut. Ihm wurde am Montag in der Ortschaft Metepec im Bundesstaat México aus kurzer Distanz in den Kopf geschossen. "Wir haben ein Video von dem bedauerlichen Vorfall", sagte der Gouverneur von México, Eruviel Ávila. "Das wird uns sicherlich dabei helfen, den Täter schnell zu fassen." Nach Medienberichten wurde der 37-Jährige getötet, als er am Morgen nahe seinem Haus Sport trieb.   

Bermúdez Zacarías war zuständig für Fälle des organisierten Verbrechens. Ob der Angriff im Zusammenhang mit seiner Arbeit stand, war zunächst unklar. Im März vergangenen Jahres hatte er auch Untersuchungshaft gegen ein mutmaßlich führendes Mitglied des Drogenkartells Jalisco Nueva Generación verhängt. Das Kartell war zuletzt unter anderem in die Schlagzeilen geraten, weil es hinter der Entführung des Sohnes von Guzman stecken soll. Die Bande war einst mit Guzmans Sinaloa-Kartell verbündet, zuletzt mehrten sich allerdings die Hinweise auf einen Bruch der Allianz.

Freilassung eines Umweltschützers angeordnet

Im Juni hatte der Richter außerdem die Freilassung des Indio-Aktivisten Ildefonso Zamora angeordnet. Der Umweltschützer, der sich gegen illegale Holzfäller engagierte, war zuvor wegen Raub-Vorwürfen für neun Monate in Haft gewesen. 

Präsident Enrique Peña Nieto beauftragte die Generalstaatsanwaltschaft mit den Ermittlungen. Der Oberste Gerichtshof verurteilte die Tat. "Die Richter widmen ihr Leben der Umsetzung des Rechts in unserem Land. Sie brauchen Sicherheit, damit ihre Unabhängigkeit garantiert ist", sagte Gerichtspräsident Luis María Aguilar Morales.

car/DPA

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