Erzbistum München Neue Vorwürfe gegen pädophilen bayerischen Priester

Im Fall des pädophilen bayerischen Priesters H. gibt es neue Vorwürfe. Der katholische Geistliche, der trotz seiner bekannten Neigung wieder im Gemeindedienst eingesetzt worden war, hat sich bei dieser Tätigkeit möglicherweise erneut an einem minderjährigen Opfer vergangen, wie das Erzbistum München und Freising am Mittwoch mitteilte.

Im Fall des pädophilen bayerischen Priesters H. gibt es neue Vorwürfe. Der katholische Geistliche, der trotz seiner bekannten Neigung wieder im Gemeindedienst eingesetzt worden war, hat sich bei dieser Tätigkeit möglicherweise erneut an einem minderjährigen Opfer vergangen, wie das Erzbistum München und Freising am Mittwoch mitteilte.

Es gehe dabei um einen Fall, der sich 1998 in Garching an der Alz abgespielt haben soll. Nach einem Gespräch mit dem mutmaßlichen Opfer habe man den Fall an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Er sei noch nicht verjährt, das Opfer sei minderjährig gewesen, erklärte das Bistum.

H. war bereits 1986 wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden, wurde danach aber wieder in Gemeinden eingesetzt, zuletzt im oberbayerischen Bad Tölz. Er hielt sich dabei nicht an die ihm vom Ordinariat gemachte Auflage, nicht in der Kinder- und Jugendarbeit tätig zu werden und wurde deswegen bereits vor kurzem suspendiert.

Im Zusammenhang mit dem Fall des Priesters war auch Papst Benedikt XVI. in die Kritik geraten. 1980, als er unter seinem Namen Joseph Ratzinger Kardinal in München war, hatte der heutige Papst dem Umzug des bereits damals als pädophil aufgefallenen Priesters von Essen nach München und dessen Unterbringung in einem Pfarrhaus zugestimmt, wie vergangene Woche bekannt wurde. Der Mann sollte zur Therapie nach München kommen, wurde aber wieder in der Seelsorge eingesetzt. Von letzterem soll Ratzinger laut Ordinariat aber nichts gewusst haben.

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