Der vermisste achtjährige Felix ist offenbar einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Die Polizei geht nach ihren tagelangen vergeblichen Suchaktionen im Landkreis Rotenburg von einem Verbrechen aus und hat in Bremervörde die Sonderkommission "Felix" mit 27 Beamten eingerichtet. Die Soko stehe weiterhin in engem Kontakt mit der Soko "Dennis", berichtete der Sprecher der Polizei in Rotenburg, Detlev Kaldinski.
Der neunjährige Dennis war am 5. September 2001 aus einem Schullandheim im Kreis Cuxhaven verschwunden und einige Tage später 40 Kilometer entfernt tot aufgefunden worden. Er könnte Opfer des unbekannten "Maskenmannes" geworden sein, dem insgesamt fünf Morde an Jungen zugerechnet werden.
Suche zunächst beendet
Die Suche nach Felix sei zunächst beendet, berichtete Kaldinski. Insgesamt haben Hundertschaften der Polizei 1.500 Hektar Wald und Feld durchkämmt und 23 Kilometer Straße akribisch nach Spuren abgesucht, ohne einen Hinweis auf den mit seinem Fahrrad verschwundenen Jungen zu finden. "Wenn er nicht da ist, spricht alles für eine Straftat", sagte Kaldinski.
Bisher sind bei der Polizei mehr als 250 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Die Ermittler veröffentlichten ein neues, etwa zwei Wochen altes Foto von Felix, um weitere Zeugenaussagen zu erhalten. "Wichtig ist jeder, der im Bereich Hipstedt/Neu Ebersdorf wohnt oder am Samstag dort Straßen und Wege genutzt hat", erklärte die Polizei. "Potenzielle Hinweisgeber sollten sich fragen, ob ihre Beobachtung für die Polizei wichtig sein könnte." Besonders Hinweise auf fremde Personen und Fahrzeuge in der Region könnten den Ermittlern weiterhelfen, hieß es.
Felix war am vergangenen Samstag von seinem Heimatort Neu Ebersdorf bei Bremervörde nach Hipstedt gefahren, um mit einem Freund auf einem Grundschulgelände zu spielen. Der Freund hatte jedoch die Verabredung vergessen, wie sein Vater vor Fernsehkameras sagte. Ein zwölfjähriger Junge will Felix gegen 17.30 Uhr bei der Schule in Hipstedt gesehen haben.