Fall Michelle Phantombild bringt viele neue Hinweise

In die Suche nach dem Mörder der kleinen Michelle aus Leipzig ist Bewegung gekommen. Nachdem in der ZDF-Fahndungssendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" das Phantombild eines Mannes veröffentlich wurde, gehen bei der Polizei zahlreiche Hinweise ein. Der abgebildete Mann hat Michelle möglicherweise als letzter gesehen.

Nach der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" sind bei der Polizei in Leipzig zahlreiche neue Hinweise zum Mordfall Michelle eingegangen. "Wir haben bis jetzt mehr als 20 Hinweise, stündlich gehen mehr ein", sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Details zu den Tipps aus der Bevölkerung wollte er aber nicht preisgeben. Die Hinweise müssten nun von der Sonderkommission auf ihre Substanz hin geprüft werden.

Bei der Fernseh-Fahndung war am Vorabend erneut ein Phantombild eines Mannes gezeigt worden, der sich am Tag des Verschwindens von Michelle in der Nähe ihrer Schule aufgehalten haben soll. Der etwa 40 bis 50 Jahre alte Mann auf dem Bild wird laut Polizei als "wichtiger Zeuge" gesucht. Mehrere Zuschauer glaubten, den Mann erkannt zu haben, hieß es. Die achtjährige Michelle war am 18. August aus dem Schulhort nicht nach Hause zurückgekehrt. Drei Tage später wurde die Leiche der Grundschülerin in einem Teich unweit ihres Elternhauses gefunden.

Tatort immer noch unbekannt

Die Ermittler präsentierten im Fernsehen eine rosafarbene Jacke sowie eine Tasche, wie sie Michelle am Tag ihres Verschwindens trug. Trotz wiederholter aufwendiger Suchen wurden die Sachen bisher nicht gefunden.

Die Soko „Michelle“ hatte den Auftritt in der ZDF-Sendung lange hinausgezögert. Zunächst sollten alle anderen polizeilichen Mittel ausgereizt werden. Aber auf viele wichtige Fragen in dem Mordfall haben die Ermittler immer noch keine Antwort gefunden. So blieb bislang offen, wo genau das Mädchen getötet wurde. Eine heiße Spur existiert in dem Fall derzeit offenbar nicht mehr. Es müssten alle Möglichkeiten der Fahndung genutzt werden, begründete ein Sprecher daher am Donnerstag den Gang ins Fernsehen.

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DPA/AFP

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