Fall Mitja Mutmaßlicher Mörder hinterließ DNA

Am Leichnam des kleinen Mitja, der missbraucht und ermordet wurde, konnte die Polizei DNA-Spuren sichern. Sie werden nun mit dem DNA-Profil des flüchtigen Uwe Kolbig verglichen. Seine Daten sind gespeichert, weil er vorbestraft ist - wegen wiederholten Kindesmissbrauchs.

Die Polizei will den mutmaßlichen Mörder des neunjährigen Mitja aus Leipzig mittels eines genetischen Fingerabdrucks überführen. "Der gesuchte Uwe Kolbig ist im DNA- Bundesregister registriert. Der Abgleich mit den am Leichnam gesicherten Spuren steht noch aus", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ricardo Schulz, am Dienstag. Die Auswertung der DNA sei aber noch nicht abgeschlossen. Der Tatverdächtige soll Mitja am vergangenen Donnerstag missbraucht und erstickt haben. Die Leiche war am Samstag in Kolbigs Laube nahe Leipzig gefunden worden. Am Dienstagmorgen war er weiter auf der Flucht. Die Suche blieb bisher erfolglos. Sie wurde am Morgen auf den gesamten Raum nördlich von Leipzig ausgedehnt.

Vorstrafe - wegen Missbrauchs

Kolbig ist bereits fünf Mal wegen sexuellen Kindesmissbrauchs vorbestraft. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte entsprechende Medienberichte. Bislang hatten die Ermittlungsbehörden angegeben, er sei erst einmal im Jahr 1998 verurteilt worden. Nach Angaben des sächsischen Justizministeriums sind auch die Vorstrafen aus DDR-Zeiten im Bundeszentralregister vermerkt. Ein Abgleich des Namens hätte dies sofort angezeigt, sagte ein Sprecher.

Unterdessen ist an der Grundschule Stahmeln, in der Mitja unterrichtet wurde, immer noch im Ausnahmezustand. Zwar gehe der Unterricht schon weiter, aber es gebe immer noch Gespräche und es seien weiter Psychologen vor Ort, sagte Roman Schulz von der Bildungsagentur Leipzig. "Die Normalität kann nur schrittweise zurückkehren." Auf Grund des jungen Alters der Schüler sei die Annäherung an das Thema ein sehr schwieriger und sensibler Prozess.

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