Der am Ende lockere Viertelfinaleinzug von RB Leipzig im DFB-Pokal ist von einem Todesfall eines Fans überschattet worden. Wie schon beim Zweitrunden-Sieg in Cottbus starb später im Krankenhaus ein Zuschauer, der vor dem Stadion hatte reanimiert werden müssen. Nach einem Rückstand gegen Zweitliga-Schlusslicht 1. FC Magdeburg drehte der Bundesligist die Partie und zog mit einem 3:1 (2:1) gegen die Elbestädter ins Viertelfinale ein.
Silas Gnaka (11. Minute) brachte die Gäste per Foulelfmeter in Führung, ehe Antonio Nusa (19.) und Christoph Baumgartner (30./54.) das Spiel in der Red-Bull-Arena drehten.
"Wir haben uns alle auf einen schönen Pokalabend unter Flutlicht gefreut. Nun wird er von einer traurigen Nachricht überschattet. Wir müssen euch leider mitteilen, dass der Fan des 1. FC Magdeburg, der vor dem Spiel reanimiert werden musste, im Krankenhaus verstorben ist. Wir sind traurig und voller Mitgefühl für die Angehörigen", teilte RB mit.
Pyro im Magdeburger Block trotz Todesnachricht
Bei den Leipzigern wurde der Support aus Respekt komplett eingestellt, während die Magdeburger Anhänger trotz Informationen über den Stadionsprecher sangen und immer wieder Pyrotechnik zündeten. Auch die FCM-Funktionäre, Fanbeauftragte und die Kurve wurden vom Gastgeber-Verein informiert.
Die Partie in Leipzig hatte schon vor Anpfiff bittere Nachrichten für Coach Ole Werner. Nach dem Ausfall von Nationalspieler Ridle Baku, der eine Syndesmoseband-Verletzung im linken Sprunggelenk erlitten hatte, fehlte kurzfristig auch noch Johan Bakayoko mit muskulären Beschwerden. In der Viererkette brachte Werner für Baku Lukas Klostermann, der einen gebrauchten Tag erwischte.
Die Elbestädter, bei denen Trainer Petrik Sander nach dem 3:0 gegen Nürnberg nur Noah Pesch für Philipp Hercher in die Startelf rotierte, kamen gut in die Partie. Alexander Nollenberger (7.) hatte die Führung auf dem Fuß, doch Maarten Vandevoordt, der erneut im Pokal für RB-Stammkeeper Peter Gulacsi ran durfte, verhinderte einen frühzeitigen Rückstand. Dann stieg Klostermann gegen Noah Michel zu hart ein, der Unparteiische zeigte auf den Punkt. Gnaka (11.) verwandelte sicher.
RB Leipzig erhöht das Tempo
RB zeigte sich wenig beeindruckt, schaltete einen Gang höher, kombinierte sich durch die Gäste-Abwehr und traf mit einem Distanzschuss von Nusa (19.) zum 1:1. Dann spielte der Norweger mit dem Dänen Conrad Harder im Dreieck zum Österreicher Baumgartner (30.), der mit seinem Treffer das Spiel drehte.
Zum Wiederanpfiff brachte Werner bei RB Kosta Nedeljkovic für den schwachen Klostermann, Xaver Schlager durfte für Ezechiel Banzuzi ran. Der Bundesliga-Zweite war dann auch das dominierende Team. Baumgartner (54.) nahm einen Querpass von Nusa auf und schoss den Ball unhaltbar ins linke, untere Eck. FCM-Keeper Dominik Reimann verhinderte dann einen höheren Rückstand.