Frankfurter Staatsanwaltschaft Neun Männer wegen Organisation eines Kinderporno-Rings angeklagt

Die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main hat Anklage gegen neun mutmaßliche Drahtzieher eines internationalen Kinderpornografie-Rings erhoben. Den Männern im Alter zwischen 30 und 58 Jahren wird nach Angaben der Behörde vom Montag vorgeworfen, den Pädophilen-Ring im Internet seit Ende 2007 aufgebaut und betrieben zu haben.

Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft hat gegen neun Männer Anklage wegen bandenmäßiger Verbreitung von kinderpornografischem Material erhoben. Zwei der Männer sollen sich zudem wegen teils schwerem sexuellen Missbrauchs von Kindern in 33 Fällen vor dem Landgericht Darmstadt verantworten, wie die Ermittler am Montag mitteilten. Sechs der neun aus dem gesamten Bundesgebiet stammenden Angeschuldigten zwischen 30 und 58 Jahren befinden sich derzeit in Untersuchungshaft.

Den Angeschuldigten wird vorgeworfen, seit Ende 2007 einen bandenmäßig strukturierten Internetring zum Tausch von kinderpornografischen Bild- und Videodateien aufgebaut und betrieben zu haben. Sie sollen als Administratoren dafür verantwortlich gewesen sein, den Betrieb von Foren technisch organisiert und den Zugang hierzu kontrolliert haben. Auch sollen sie Personen aus der pädophilen Szene zur Teilnahme an dem Internetring aufgefordert haben.

Der streng nach außen abgeschottete Ring umfasste laut den Ermittlern weltweit etwa 500 Personen mit Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum. Seine Mitglieder tauschten demnach sowohl umfangreiches Bild- und Videomaterial als auch ihre eigenen Erfahrungen beim sexuellen Missbrauch von Kindern aus. Zwei der Angeschuldigten wird zur Last gelegt, selbst Kinder sexuell missbraucht zu haben. Einer der Angeschuldigten ist bereits dreimal wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vorbestraft.

Im Zuge der seit Januar 2009 laufenden Ermittlungen, mit denen das BKA beauftragt war, wurden zeitgleich 163 Objekte mit etwa 800 Polizeikräften durchsucht. Trotz des äußerst konspirativen Verhaltens der Täter habe man weltweit bislang insgesamt rund 140 Personen als Mitglieder des pädophilen Internetringes identifiziert, betonten die Ermittler.

Zeitgleich mit den Maßnahmen in Deutschland hatte es Durchsuchungen bei 15 Mitgliedern der Gruppierung in der Schweiz, in Österreich, Spanien, Bulgarien, Kanada und den USA gegeben. Dabei waren umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden, darunter 220 Computer und mehr als 17.000 digitale Speichermedien. Etwa 100.000 kinderpornografische Bild- und Videodateien habe man gesichert.

APN/AFP

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