Prozessauftakt Anwälte von Gil Ofarim bekräftigen Antisemitismus-Vorwürfe gegen Hotel

Der deutsche Rockmusiker Gil Ofarim sitzt im Saal des Landgerichts in Leipzig
Der deutsche Rockmusiker Gil Ofarim sitzt im Saal des Landgerichts in Leipzig
© Hendrik Schmidt / DPA
Sehen Sie im Video: Strafrechtler – das droht Musiker Gil Ofarim bei einer Verurteilung.
Videoquelle: NTV
Musiker und Schauspieler Gil Ofarim steht in Leipzig vor Gericht, weil er falsche Antisemitismus-Vorwürfe gegen einen Hotel-Mitarbeiter erhoben haben soll. Zum Prozessauftakt sprechen erst einmal seine Anwälte.

Sänger und Schauspieler Gil Ofarim hat vor dem Leipziger Landgericht seine Antisemitusmus-Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter des Luxushotels "Westin" in der Messestadt über seine Anwälte bekräftigt.

Er selbst werde sich jedoch vorerst weder zur Person noch zum Vorwurf äußern, ließ der 41-Jährige zum Prozessauftakt am Dienstag über seine Verteidiger erklären.

Gil Ofarim ist unter anderem wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, einem Mitarbeiter des Hotels in einem bei Instagram veröffentlichten Video und bei polizeilichen Vernehmungen eine antisemitische Äußerung unterstellt zu haben, die so nie getätigt worden sei.

Gil Ofarim oder Hotelmitarbeiter: wer lügt?

Der Rezeptionist soll den Musiker demnach im Oktober 2021 angewiesen haben, seinen Davidstern an einer Halskette wegzupacken, ehe er bedient werde. Hotel und betroffener Mitarbeiter streiten dies ab. Vielmehr habe Ofarim seinerzeit gedroht, er werde im Internet bekannt machen, was für "ein Scheißladen" das "Westin" sei und habe daher nicht einchecken dürfen. Ofarims Verteidiger Alexander Stevens nannte diese Darstellung in seinem Eingangsstatement "völlig unplausibel".

Der Prozess findet seit dem Dienstagmorgen unter großem öffentlichen Interesse und starken Sicherheitsvorkehrungen vor dem Leipziger Landgericht statt. Rund um das Gerichtsgebäude sind etliche Polizeifahrzeuge postiert. Im Gerichtssaal lassen Justizbeamte die rund 100 Zuschauer und Pressevertreter nicht aus den Augen.

Insgesamt sind zehn Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil wird am 7. Dezember erwartet. Bis zu einem möglichen Schuldspruch gilt Gil Ofarim als unschuldig.

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