Gran Canaria Flugzeugentführung endet glimpflich

Die Entführung eines maurentanischen Passagierflugzeugs ist auf der Kanaren-Insel Gran Canaria glimpflich zu Ende gegangen. Die 71 Passagiere wurden befreit, der Täter überwältig. Er wollte die Maschine nach Paris umleiten, um dort politisches Asyl zu beantragen.

Passagiere haben einen bewaffneten Mann überwältigt, der ein mauretanisches Flugzeug auf die Kanarischen Inseln entführt hatte. Der Luftpirat wurde anschließend von der Polizei festgenommen, wie eine Sprecherin des spanischen Innenministeriums am späten Mittwochabend erklärte. An Bord der Boeing waren insgesamt 71 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder.

"Als der Pilot landete, hat er sehr hart gebremst. Der Mann fiel auf den Boden und einige Passagiere sind auf ihn gesprungen", hieß es in mauretanischen Regierungskreisen. Der Entführer habe dabei zwei Schüsse abgegeben, jedoch niemanden ernsthaft verletzt. Spanische Regierungsvertreter konnten den Einsatz von Schusswaffen zunächst nicht bestätigen. Der spanische Notfalldienst berichtete von 20 Personen, die mit leichten Verletzungen und Schnittwunden behandelt wurden. Über Schusswunden sei nichts bekannt, sagte eine Sprecherin.

Der Geiselnehmer, ein Mauretanier, sei mit zwei Pistolen bewaffnet gewesen, sagte Segura weiter. Bei dem Gerangel mit der Besatzung sei auch er leicht verletzt worden. Schüsse seien an Bord aber nicht gefallen. Das Motiv des Mannes war zunächst unklar. Einen terroristischen Hintergrund schloss die Polizei nach ersten Ermittlungen aus.

Entführer wollte Pilot zum Weiterflug nach Paris zwingen

Der Luftpirat hatte die Boeing 737 der Air Mauritane auf dem Flug von der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott nach Las Palmas auf Gran Canaria in seine Gewalt gebracht. Eine geplante Zwischenlandung in der mauretanischen Hafenstadt Nouadhibou ließ er nicht zu. Der Entführer wollte die Maschine zum Weiterflug nach Paris zwingen, wie es weiter hieß. Mit der Warnung, dazu reiche der Treibstoff nicht, habe der Pilot den Mann aber umstimmen können.

Nach der Landung auf dem militärischen Teil der Flughafens von Las Palmas war die Maschine von einem Großaufgebot der Polizei umstellt worden. Auch zahlreiche Krankenwagen waren im Einsatz. Der Flugbetrieb musste vorübergehend eingestellt werden.

AP · DPA · Reuters
DPA/Reuters/AP

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