Im Prozess um eine mutmaßliche Gruppenvergewaltigung im thüringischen Mühlhausen hat das Opfer alle drei Angeklagten als Täter wiedererkannt. "Jeder hat mich drei Mal vergewaltigt“, sagte die Frau am Montag in einer mehrstündigen Aussage vor dem Landgericht laut einem Bericht der "Thüringer Allgemeinen".
Sie schilderte detailliert die brutale Tat: Die Männer aus Eritrea hätten sie zu zweit und im Wechsel missbraucht. Sie sei geschubst, geschlagen, getreten und an den Haaren gezerrt worden. Es sei gegen ihren Willen und ungeschützt zu vaginalem, analem und oralem Geschlechtsverkehr gekommen, sagte die 28-Jährige aus.

Tat mit dem Handy gefilmt
Die Angeklagten hätten sie unter einem Vorwand während der Stadtkirmes in die Nähe des Mühlhäuser Bahnhofes gelockt. Sie habe noch versucht wegzulaufen und mit dem Mobiltelefon Hilfe zu rufen. Da hätten ihr die Männer das Handy weggenommen. Am Ende der Übergriffe habe ein Angeklagter die Vergewaltigung mit dem Mobiltelefon gefilmt.
Einer der Angeklagten hatte zuvor ausgesagt, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt: "Ich war wegen der Kirmes stark alkoholisiert und habe mit ihr einmal geschlafen", sagte der 23-Jährige. Zwei andere Männer hätten in zehn Meter Abstand gestanden. Das seien aber nicht die beiden 23 und 29 Jahre alten Mitangeklagten gewesen. Diese hatten beim Prozessauftakt bestritten, dabei gewesen zu sein. Sie wären in der Tatnacht in ihren Wohnungen gewesen.
Es wurde DNA der mutmaßlichen Täter gefunden
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Trio gemeinschaftliche Vergewaltigung und Körperverletzung vor. Sie sollen die Frau einzeln oder jeweils zu zweit missbraucht haben. Sie hätten ihr Opfer geschlagen, gewürgt und ihm den Mund zugehalten. Die Anklage basiert vor allem auf Aussagen der Frau und DNA-Spuren der Männer, die bei ihr gefunden wurden. Zwei der Angeklagten sitzen in Untersuchungshaft.
Die Fortsetzung des Prozesses ist für den 11. Juli geplant. Dann wird die Frau ihre Aussage fortsetzen.
