Ein Kinderschänder, der seine Strafe abgesessen hatte, ist offenbar rückfällig geworden und hat erneut Kinder sexuell missbraucht. Wie die Berliner Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte, erließ sie bereits Anfang Dezember Haftbefehl gegen Uwe K. wegen schweren sexuellen Missbrauchs in Tateinheit mit Vergewaltigung und Verstoß gegen Bewährungsauflagen. Der 45-jährige sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Nach Berichten verschiedener Medien hatte K. zwischen 1993 und 1995 neun Mädchen im brandenburgischen Falkensee sexuell belästigt und missbraucht. Ein Gericht verurteilte ihn zu elf Jahren Haft, aus der er 2007 entlassen wurde.
Aus Justizkreisen verlautete, dass psychiatrische Gutachten Uwe K. als "rückfallgefährdet" bezeichnet hätten. Daraufhin hätten die Behörden versucht, ihn in eine geschlossene psychiatrische Einrichtung zu überweisen. Dies war ihnen diesen Angaben zufolge jedoch vom Bundesgerichtshof untersagt worden, denn in K.'s Urteil habe ein Zusatz über Sicherheitsverwahrung gefehlt.
Laut Medienberichten erhielt Uwe K. nach seiner Entlassung aus der Haft zahlreiche Auflagen. Er musste sich regelmäßig bei der Polizei melden und Kontakt mit einem Bewährungshelfer halten. Außerdem wurde ihm demnach verboten, sich Einrichtungen zu nähern, in denen Kinder und Jugendliche betreut werden.
Nachdem Zweifel an seinem Verhalten aufgekommen waren, begann die Polizei den Mann im Berliner Stadtteil Spandau zu observieren, wie es weiter in den Medienberichten hieß. Dabei sollen Beamte beobachtet haben, wie der Mann Mütter ansprach, später habe sich der Verdacht der Rückfälligkeit erhärtet. Nach Recherchen der Redaktion "Klartext" des rbb-Fernsehens verfügten Polizei und Justiz bereits im Oktober über hinreichend Material für eine Festnahme. Wegen Personalmangels hätten sie aber erst im Dezember zugegriffen.
Die Deutsche Kinderhilfe warf den Behörden Versagen vor. "Uwe K. wohnte bekanntermaßen direkt gegenüber von einem Kinderspielplatz, obwohl er als Auflage Kontaktverbot mit Kindern hatte. Kinder gingen in seiner Wohnung ein und aus", erklärte die Organisation. Auch wenn die Haushaltssituation der Hauptstadt angespannt sei, müsse der Schutz von Kindern vor einem Intensivtäter mit allen Mitteln durchgesetzt werden.