Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert. Mehr Informationen zu der Gewalttat in Hamburg finden Sie hier in unserem Liveblog:
Bei Schüssen in einer Hamburger Kirche im Stadtteil Groß Borstel sind am Donnerstagabend mehrere Menschen getötet und einige Personen verletzt worden. Die Polizei sprach von einer Großlage. Die Gewalttat ereignete sich bei einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas, so ein Polizeisprecher. "Die Toten haben alle Schussverletzungen." Welche Art von Veranstaltung in der Kirchengemeinde der Zeugen Jehovas abgehalten wurde, war zunächst unklar.
Polizei: keinen Hinweis auf einen flüchtigen Täter
Am Abend gab ein Sprecher der Polizei ein erstes Statement: Gegen 21.15 Uhr wurden demnach erste Notrufe abgegeben. Die Polizei sei schnell vor Ort gewesen. Es gebe keinen Hinweis auf einen flüchtigen Täter. Verletzte wurden in ein Krankenhaus gebracht. "Im Moment ist die Lage so weit beruhigt", sagte ein Polizeisprecher.
Eine besondere Einheit der Bereitschaftspolizei, die gerade in der Nähe war, sei in das Objekt reingegangen und habe sogar auch noch einen Schuss aus einem oberen Stockwerk gehört, so der Polizeisprecher weiter. Dort sei eine weitere Person aufgefunden worden. "Ob es sich dabei um den Täter handelt, ist noch unklar."
Mordkommission und Staatsanwaltschaft werden das Gebäude betreten und mit der Tatortarbeit beginnen, sagte ein Polizeisprecher einem stern-Reporter vor Ort. Man könne "aufgrund der angetroffenen Situation" davon ausgehen, dass eine abseits liegende Person möglicherweise der Täter ist. Kräfte werden das Objekt auch auf gefährliche Gegenstände durchsuchen.
Die Hintergründe sind noch unklar. "Wir bitten darum, keine ungesicherten Vermutungen zu teilen und/oder Gerüchte zu streuen", schrieb die Polizei auf Twitter. Zudem sollte die Notrufnummer 110 nur im äußersten Notfall oder für relevante Beobachtungen genutzt werden.
Hamburg: Innenbehörde gibt Warnung heraus – Spezialkräfte im Einsatz
Nach offiziellen Angaben sind Spezialkräfte im Einsatz. Innensenator Andy Grote schrieb am Donnerstagabend bei Twitter: "Die @PolizeiHamburg ist in GroßBorstel mit einem Großaufgebot einschließlich Spezialkräften im Einsatz, um vor Ort für Sicherheit zu sorgen und die näheren Umstände der Tat schnell vollständig aufzuklären."
Ein DPA-Reporter vor Ort berichtete von einem Großaufgebot an Spezialkräften der Polizei. Demnach trugen Rettungskräfte Personen aus einem Gebäude.
Die Innenbehörde der Stadt gab eine Warnmeldung heraus, die auch über die Warn-App NINA verbreitet wurde. Darin war die Rede von einer "extremen Gefahr". Demnach kam es gegen 21 Uhr zu den Schüssen. Die Straßen sind weiträumig abgesperrt. Die Behörden rufen dazu auf, den Gefahrenbereich zu meiden und sich nicht ins Freie zu begeben. "Suchen Sie sofort Schutz in einem Gebäude", hieß es in der Warn-App.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich bestürzt gezeigt über die Schüsse. "Die Meldungen aus Alsterdorf / Groß Borstel sind erschütternd", schrieb Tschentscher am Donnerstagabend bei Twitter.
"Den Angehörigen der Opfer gilt mein tiefes Mitgefühl. Die Einsatzkräfte arbeiten mit Hochdruck an der Verfolgung der Täter und der Aufklärung der Hintergründe." Tschentscher rief die Bürgerinnen und Bürger auf, die Hinweise der Polizei zu beachten.
Anmerkung: Im Text war zunächst von Amoktat die Rede. Dieser Begriff wurde in "Gewalttat" geändert.