Großeinsatz der Polizei Schüsse bei Zeugen Jehovas in Hamburg: mehrere Tote und Verletzte – Polizei: Kein Hinweis auf flüchtigen Täter

Hamburg: Mehrere Tote nach Schüssen bei Zeugen Jehovas
Sehen Sie im Video: Tote und Verletzte nach Schüssen in Hamburg.




Mehrere Menschen sind während einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas in Hamburg durch Schüsse getötet oder verletzt worden. Medienberichten zufolge starben am Donnerstagabend sechs oder sieben Menschen, mindestens acht weitere Personen seien verletzt worden. Diese Zahlen bestätigten zunächst weder die Polizei noch die Hamburger Innenbehörde. "Es ist nach ersten Erkenntnissen so, dass mehrere Tote unter den Opfern zu beklagen sind", sagte ein Polizeisprecher dazu. 
"Die Toten haben alle Schussverletzungen", hieß es. Unter den Toten soll möglicherweise auch der Täter sein: "Es gibt Hinweise darauf, dass es der Täter sein könnte. Aber ob es wirklich der Täter gewesen ist, das ist noch unklar. Das ist ein bisschen zu früh, um das sagen zu können. Es gibt Hinweise darauf, dass es ein Täter sein könnte, aber ganz gesichert ist es noch nicht."

Kein Hinweis auf flüchtigen Täter


Die Polizei sprach von einer Großlage. Die Hintergründe der Schüsse im Stadtteil Alsterdorf waren nach Angaben der Ermittler zunächst unklar. Es gebe keinen Hinweis auf einen anderen oder einen flüchtigen Täter: "Im Moment ist die Lage soweit beruhigt", sagte ein Polizeisprecher am späten Abend. Es bestehe deshalb auch keine Gefahr mehr für die Bevölkerung rund um den Tatort.
Streifenwagen mit Blaulicht hatten den Tatort am Abend weiträumig abgesperrt. Beamte mit Maschinenpistolen sicherten den Bereich zusätzlich ab. Unmittelbar nach den Schüssen waren alle Fenster des Gebäudes hell erleuchtet, ein Hubschrauber war in der Luft, zahlreiche Rettungswagen standen in den Straßen.

Hamburgs Bürgermeister bestürzt


Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zeigte sich bestürzt über die Schüsse während einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas. "Die Meldungen aus Alsterdorf / Groß Borstel sind erschütternd", schrieb Tschentscher bei Twitter. "Den Angehörigen der Opfer gilt mein tiefes Mitgefühl. Die Einsatzkräfte arbeiten mit Hochdruck an der Verfolgung der Täter und der Aufklärung der Hintergründe." Tschentscher rief die Bürgerinnen und Bürger auf, die Hinweise der Polizei zu beachten.
Über eine amtliche Gefahrendurchsage der Behörde für Inneres in Hamburg war die Rede von einer "extremen Gefahr". "Am heutigen Tage gegen 21.00 Uhr schoss(en) ein oder mehrere unbekannte Täter auf Personen in einer Kirche", hieß es in dem Text. Die Polizei sei gegen 21.15 Uhr telefonisch über die Schüsse informiert worden. Die Gefahrenwarnung sollte kurz nach Mitternacht aufgehoben werden.

Schüsse in Gebäude der Zeugen Jehovas


Eine besondere Einheit der Bereitschaftspolizei, die in der Nähe war, sei in das Objekt reingegangen und habe sogar auch noch einen Schuss aus einem oberen Stockwerk gehört, so der Polizeisprecher weiter. Dabei sei auch eine Person tot aufgefunden worden. "Ob es sich dabei um den Täter handelt, ist noch unklar."
Welche Art von Veranstaltung in der Kirchengemeinde der Zeugen Jehovas abgehalten wurde, war zunächst unklar. Auf der Internetseite der Zeugen Jehovas war für den Donnerstagabend eine von zwei wöchentlichen Zusammenkünften geplant. Dazu ist den Informationen zufolge auch die Öffentlichkeit eingeladen. Bei den Zusammenkünften wird sich demzufolge mit der Bibel befasst und damit wie das, was sie lehrt im Leben berücksichtigt werden kann. Polizeiangaben zufolge hatten mehrere Menschen die Veranstaltung besucht: "Es sind mehrere Personen in dem Gebäude gewesen während der Veranstaltung", so ein Sprecher.

Tatort in Hamburg-Alstzerdorf


Die Zeugen Jehovas sind eine christliche Gemeinschaft mit eigener Bibel-Auslegung. Die Anhänger glauben an Jehova als "allmächtigen Gott und Schöpfer" und sollen sich strengen Vorschriften unterwerfen. Sie sind davon überzeugt, dass eine neue Welt bevorsteht und sie als auserwählte Gemeinde gerettet werden. Weltweit haben die Zeugen Jehovas etwa acht Millionen Mitglieder. Die "Weltzentrale" ist in New York. Die deutsche Gemeinschaft mit weniger als 200.000 Mitgliedern gehört zu den größten in Europa.
Bei dem Tatort handelt es sich um ein dreistöckiges Gewerbegebäude, das an einer breiten Straße und neben einem Malerbetrieb sowie einer Baustelle mit drei großen Kränen liegt. In Hamburg-Alsterdorf leben rund 15.000 Menschen, der Stadtteil im Bezirk Hamburg-Nord ist etwa drei Quadratkilometer groß. Neben Alsterdorf gibt es zwölf weitere Stadtteile in dem Bezirk. In Hamburg-Alsterdorf sind zahlreiche Unternehmen angesiedelt. Durch den Stadtteil verläuft der Fluss Alster.
In Hamburg fallen am Abend Schüsse, Polizei und Feuerwehr sind mit einem Großaufgebot vor Ort. Tote werden aus einem Gebäude der Zeugen Jehovas getragen.

Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert. Mehr Informationen zu der Gewalttat in Hamburg finden Sie hier in unserem Liveblog: 

Bei Schüssen in einer Hamburger Kirche im Stadtteil Groß Borstel sind am Donnerstagabend mehrere Menschen getötet und einige Personen verletzt worden. Die Polizei sprach von einer Großlage. Die Gewalttat ereignete sich bei einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas, so ein Polizeisprecher. "Die Toten haben alle Schussverletzungen." Welche Art von Veranstaltung in der Kirchengemeinde der Zeugen Jehovas abgehalten wurde, war zunächst unklar.

Polizei: keinen Hinweis auf einen flüchtigen Täter

Am Abend gab ein Sprecher der Polizei ein erstes Statement: Gegen 21.15 Uhr wurden demnach erste Notrufe abgegeben. Die Polizei sei schnell vor Ort gewesen. Es gebe keinen Hinweis auf einen flüchtigen Täter. Verletzte wurden in ein Krankenhaus gebracht. "Im Moment ist die Lage so weit beruhigt", sagte ein Polizeisprecher. 

Eine besondere Einheit der Bereitschaftspolizei, die gerade in der Nähe war, sei in das Objekt reingegangen und habe sogar auch noch einen Schuss aus einem oberen Stockwerk gehört, so der Polizeisprecher weiter. Dort sei eine weitere Person aufgefunden worden. "Ob es sich dabei um den Täter handelt, ist noch unklar."

Mordkommission und Staatsanwaltschaft werden das Gebäude betreten und mit der Tatortarbeit beginnen, sagte ein Polizeisprecher einem stern-Reporter vor Ort. Man könne "aufgrund der angetroffenen Situation" davon ausgehen, dass eine abseits liegende Person möglicherweise der Täter ist. Kräfte werden das Objekt auch auf gefährliche Gegenstände durchsuchen. 

Die Hintergründe sind noch unklar. "Wir bitten darum, keine ungesicherten Vermutungen zu teilen und/oder Gerüchte zu streuen", schrieb die Polizei auf Twitter. Zudem sollte die Notrufnummer 110 nur im äußersten Notfall oder für relevante Beobachtungen genutzt werden.

Hamburg: Innenbehörde gibt Warnung heraus – Spezialkräfte im Einsatz 

Nach offiziellen Angaben sind Spezialkräfte im Einsatz. Innensenator Andy Grote schrieb am Donnerstagabend bei Twitter: "Die @PolizeiHamburg ist in GroßBorstel mit einem Großaufgebot einschließlich Spezialkräften im Einsatz, um vor Ort für Sicherheit zu sorgen und die näheren Umstände der Tat schnell vollständig aufzuklären."

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Ein DPA-Reporter vor Ort berichtete von einem Großaufgebot an Spezialkräften der Polizei. Demnach trugen Rettungskräfte Personen aus einem Gebäude.

Die Innenbehörde der Stadt gab eine Warnmeldung heraus, die auch über die Warn-App NINA verbreitet wurde. Darin war die Rede von einer "extremen Gefahr". Demnach kam es gegen 21 Uhr zu den Schüssen. Die Straßen sind weiträumig abgesperrt. Die Behörden rufen dazu auf, den Gefahrenbereich zu meiden und sich nicht ins Freie zu begeben. "Suchen Sie sofort Schutz in einem Gebäude", hieß es in der Warn-App.

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Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich bestürzt gezeigt über die Schüsse. "Die Meldungen aus Alsterdorf / Groß Borstel sind erschütternd", schrieb Tschentscher am Donnerstagabend bei Twitter.

"Den Angehörigen der Opfer gilt mein tiefes Mitgefühl. Die Einsatzkräfte arbeiten mit Hochdruck an der Verfolgung der Täter und der Aufklärung der Hintergründe." Tschentscher rief die Bürgerinnen und Bürger auf, die Hinweise der Polizei zu beachten. 

Anmerkung: Im Text war zunächst von  Amoktat die Rede. Dieser Begriff wurde in "Gewalttat" geändert. 

DPA
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