Kind vor U-Bahn gestoßen Videoaufnahmen erhärten Verdacht gegen die Mutter

An einer U-Bahn-Station in Hamburg hat sich ein fürchterliches Drama abgespielt: Ein Elfjähriger wurde von seiner eigenen Mutter vor eine U-Bahn gestoßen - das belegen Videoaufnahmen. Die Frau ist in der Psychiatrie.

Es ist das Thema, das Hamburg aufwühlt: Am Sonntagnachmittag stieß eine Mutter ihren 11-jährigen Sohn in einer U-Bahnstation vor einen einfahrenden Zug. Der Junge überlebte schwer verletzt. Wie "shz.de" berichtet, ergab jetzt die Auswertung der Videoaufnahmen vom Bahnsteig, dass die 31-Jährige tatsächlich ihr Kind vor die Bahn gestoßen hat.

Was am Sonntag geschah:

Gegen 14.30 Uhr ertönte laut "Hamburger Morgenpost" in der Haltestelle Hoheluftbrücke ein dumpfes Geräusch. Dann Schreie. Im Gleisbett lag ein Junge. Dem Bericht zufolge war er zwischen dem ersten und dem zweiten Waggon eingeklemmt, bewegte sich nicht. Sein linker Fuß sei abgetrennt gewesen, der Kopf blutete stark.

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Mutter stößt eigenen Sohn vor Hamburger U-Bahn

Mutter wollte zunächst fliehen

Die zu Hilfe geeilten Rettungskräfte mussten die Bahn per Hand zunächst einige Meter zurückschieben, um zu dem 11-Jährigen zu gelangen. Nach erster Behandlung auf den Gleisen, sei er auf den Bahnsteig gehoben und dort weiterversorgt worden. Er war die ganze Zeit über ansprechbar gewesen, heißt es.

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Laut "Hamburger Abendblatt" wollte die offenbar psychisch verwirrte Mutter zunächst fliehen, Passanten hielten sie jedoch fest. Sie wurde ins Universitätsklinikum Eppendorf gebracht, befindet sich nach Angaben der "Hamburger Morgenpost" nun in der geschlossenen Psychiatrie. Aus Ermittlerkreisen hieß es laut "Die Welt", die Frau sei bereits als "geistig verwirrt" bekannt. Ob sie aufgrund einer psychischen Krankheit schuldunfähig ist, steht bislang noch nicht fest. Die Frage entscheidet auch darüber, ob sie in der Psychiatrie bleiben oder in Untersuchungshaft kommen könnte. Am Montagnachmittag sollte ein Gerichtstermin stattfinden, bei dem sich dies eventuell klären könnte.

Zustand des Jungen stabil

Dem "Hamburger Abendblatt" gegenüber bestätigte der Polizeisprecher Jörn Schröder, dass nun die Mordkommission ermittele. Kamera-Aufnahmen vom Bahnsteig gaben Klarheit über den Ablauf des Dramas.

Der Zustand des Jungen, der wohl nur zeitweise bei seiner Mutter gelebt hat, ist unterdessen stabil. Er befände sich nicht in Lebensgefahr. Im UKE sei er sofort operiert und intensivmedizinisch betreut worden.

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