Nach dem grausigen Fund von Leichenteilen eines 85-Jährigen in einem Hamburger Naturschutzgebiet sitzt nun eine Verdächtige in Untersuchungshaft. Die 45-Jährige - sie ist mit dem Sohn des Opfers zusammen - hat gestanden, den Mann nach einem Streit um Banalitäten erwürgt und den Toten mit einer Säge zerstückelt zu haben. Das teilte die Polizei am Freitag mit.
Anschließend habe sie die Körperteile im Naturschutzgebiet Höltigbaum im Nordosten der Hansestadt vergraben. Dort hatte ein Spaziergänger vor gut drei Monaten einen abgetrennten Arm gefunden und die Ermittlungen ausgelöst.
Tod vor dem Geschirrspüler
Die Frau lebte gemeinsam mit ihrem Partner, dem 85-Jährigen Vater und dessen Frau in einem Haus in Rahlstedt. Das spätere Opfer soll nach Informationen des "Hamburger Abendblatt" wie ein Tyrann über seine Familie geherrscht haben. "Er soll kein netter Mann gewesen sein", sagte Polizeisprecher Andreas Schöpflin. Beim Ausräumen des Geschirrspülers soll es dann zu einem Streit gekommen sein, der sich hochgeschaukelt habe. Bei der Staatsanwaltschaft hieß es, das spätere Opfer habe die Frau "in erniedrigender Weise" beleidigt und beschimpft.
Die 45-Jährige räumte ein, sie habe den Mann bei der Auseinandersetzung getötet und dann zerteilt. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie die Tat bereits am 9. September alleine beging - aber ihr Freund davon wusste. Die Polizei nahm die Frau am Donnerstag in Rahlstedt fest. Der Haftbefehl gegen sie lautet auf Totschlag.