Die Polizei in Hessen ist offenbar einem Serienmörder auf der Spur. Wie das Hessische Landeskriminalamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, waren bereits im September 2014 in der Garage eines verstorbenen 67-Jährigen die sterblichen Überreste einer Frau gefunden worden. "Nach Auswertung dieser Tat besteht aufgrund der grausamen Vorgehensweise eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dieser Tat Tötungsdelikte vorausgegangen sind", hieß es dazu weiter.
Die Ermittlungen ergaben demnach, dass es sich bei der in Schwalbach am Taunus in einer Plastiktonne aufgefundenen Toten um eine drogenabhängige Prostituierte aus Frankfurt am Main handelte. Von der in diesem Zusammenhang gebildeten Arbeitsgruppe Alaska des Polizeipräsidiums Frankfurt seien daraufhin vier weitere, ähnlich gelagerte Tötungsdelikte an Prostituierten aus den Jahren 1971 sowie 1991 bis 1993 untersucht worden.
Nach Informationen der "Bild" handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen unscheinbaren Garten- und Landschaftsbauer, der zu Lebzeiten nie verdächtigt worden war. Die Tochter des Verstorbenen habe die sterblichen Überreste gefunden.
Möglicher Serienmörder in Hessen
Auch der Fall eines ermordeten Kindes sei aufgrund bestimmter Parallelen einbezogen worden, hieß es vom der Polizei Hessen weiter. Der 13-jährige Tristan war 1998 in Höchst getötet worden, der Täter wurde nie gefunden. Der "Bild" zufolge ähnelte das Verbrechen sehr stark dem an den Prostituierten. Demnach wurde der Junge bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen und gewürgt, wovon zahlreiche Blutergüsse zeugten. Dann habe ihn sein Mörder mit einem Schnitt durch die Kehle getötet und Leichenteile als "Trophäen" mitgenommen. Das Landeskriminalamt kündigte für Donnerstag die Bekanntgabe weiterer Einzelheiten an. Dabei könne es auch noch um weitere Tötungsdelikte gehen, hieß es.