Hinweis zur Identität gesucht Nach Fund von Kinderleiche in der Donau: Polizei lässt Schädel und Gesicht des toten Jungen rekonstruieren

Von der Polizei nachmodellierter Kopf des in der Donau entdeckten toten Jungen; Stein zur Beschwerung des Leichnams
Die Polizei hat den Kopf und das Gesicht des in der Donau entdeckten Jungen nachgebildet und hofft auf Hinweise zur Identität des Kindes und zu einem Stein, mit dem der Leichnam beschwert war
© Polizeipräsidium Oberbayern Nord
Niemand scheint ihn zu vermissen; keiner weiß, wer er ist. Die vor rund acht Monaten in der Donau entdeckte Leiche eines Jungen stellt die Polizei weiter vor Rätsel. Nun nimmt die Ermittlungsgruppe "Fluvius" einen neuen Anlauf.

Im vergangenen Mai entdeckte ein Wassersportler im Landkreis Pfaffenhofen die Leiche eines Jungen in der Donau (der stern berichtete) – bis heute weiß die Polizei nicht, um wen es sich bei dem toten Kind handelt.

Nun nehmen die Staatsanwaltschaft Ingolstadt und das Bundeskriminalamt (BKA) einen neuen Anlauf, die Identität des Jungen zu klären, um so auf die Spur eines möglichen Mörders oder einer möglichen Mörderin zu kommen.

Polizei hofft auf Hinweise zu Kinderleiche aus der Donau

Eine spezialisierte Rechtsmedizinerin hat den Kopf des Jungen samt Gesicht modelliert. Nun hofft die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung. "Wissenschaftliche Erkenntnisse lassen fundierte Rückschlüsse, ausgehend von der individuellen Kopfform, auf das tatsächliche Aussehen zu Lebzeiten zu", heißt es beim BKA. Der Junge soll zwischen drei und sieben Jahre alt gewesen sein, etwa 1,10 Meter groß und circa 15 Kilogramm schwer. Er hatte blaue Augen und dunkelblonde bis braune Haare.

Die Ermittlerinnen und Ermittler fragen nun:

  • Kennen Sie das aufgefundene Kind aus der Donau und können Sie Angaben zu dessen Identität machen?
  • Erinnern Sie sich an einen Jungen, auf den die oben genannte Beschreibung zutrifft und haben Sie diesen seit Anfang 2022 nicht mehr gesehen?
Die Polizei verbreitete das Fahndungsplakat unter anderem in Bahnhöfen und in sozialen Netzwerken
Die Polizei verbreitete das Fahndungsplakat unter anderem in Bahnhöfen und in sozialen Netzwerken
© Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Der Leichnam war bei seiner Entdeckung verpackt und mit einem Pflasterstein beschwert. Dass der Junge gewaltsam zu Tode gekommen ist, liegt daher nahe. Der Stein ist 40 mal 20 mal 6 Zentimeter groß und wird den Angaben zufolge unter dem Markennamen "Diephaus", Typ "Natura Vigo" verkauft. Auch zu diesem bittet die Ermittlungsgruppe "Fluvius" um Hinweise.

Bisherige Ermittlungen in dem Fall haben bisher nicht zu einer heißen Spur geführt. Unter anderem wurde er in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" thematisiert – ohne zählbaren Erfolg. Auch ein Abgleich mit Vermisstenmeldungen im In- und Ausland brachte keine Fortschritte.

Angaben zur Identität des toten Jungen nimmt die Kriminalpolizei Ingolstadt telefonisch unter (0841) 93439 oder per Online-Formular entgegen. Für Hinweise, die zur Identifizierung des Kindes, zur Klärung der Todesumstände und somit ggf. zur Ergreifung eines Täters führen, ist eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt.

Quellen: Bundeskriminalamt, Polizeidirektion Oberbayern Nord, Nachrichtenagentur DPA

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