Kriminalität in Russland Arzt stiehlt Heroin bei OP eines Drogenkurriers

Als ein Drogenschmugler eingeliefert wurde, sah ein Krankenhausarzt seine Chance gekommen. Anstatt den gesamten Mageninhalt der Polizei zu übergeben, bediente sich der Chirurg kurzerhand selbst.

Ein gut bekannter Trick aus jedem zweitklassigen Hollywood-Krimi: Ein Drogenschmuggler schluckt seine Ware, um sie unbemerkt zu transportieren. Ein Drogenkurier in der sibirischen Region Krasnojarsk bediente sich desselben Kunstgriffes, wurde jedoch von der russichen Polizei erwischt. Nachdem bei einer Untersuchung mehrere Kapseln mit Rauschgift im Bauch des Schmugglers festgestellt worden waren, lieferte die Polizei den Mann mit dem Auftrag, die Drogenpäckchen aus dem Magen zu entfernen, in ein Krankenhaus ein. In der sibirischen Stadt Bogotol, die gerade 20 000 Einwohner zählt und 4100 kilometer östlich von Moskau liegt, ein seltenes Vorkommnis.

Diese Gelegenheit wollte offenbar der beauftragte Chirurg nicht ungenutzt vertreichen lassen. Er habe die Behandlung im örtlichen Krankenhaus zu Diebstahl genutzt, teilten die russischen Ermittler am Dienstag mit. Während der Operation hat sich der Arzt vermutlich selbst bedient. Als der Arzt durchsucht wurde, hatte er fünf Gramm der Droge in seiner Kleidung versteckt, erklärte die russische Polizei. Bei der Festnahme sei der Arzt zudem im Drogenrausch gewesen.

Der Arzt hat bis jetzt jede Aussage verweigert. Ihm drohen nun bis zu 15 Jahre Haft wegen Diebstahls und Besitzes größerer Mengen Drogen.

DPA
Ellen Ivits mit AFP/DPA

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