Zwölf Tage nach dem Fund einer Frauenleiche in einer Münchner Kompostieranlage rätseln die Fahnder weiter über die Identität der Toten. Am Mittwoch hat die #link;http://www.polizei.bayern.de/muenchen/news/presse/aktuell/index.html/192946;Polizei ein Foto der Frau sowie ihrer Schuhe und einer Armbanduhr veröffentlicht#. Damit erhoffen sich die Ermittler Hinweise auf Namen und Herkunft der etwa 20 bis 30 Jahre alten Frau sowie auf die Umstände ihres Todes. Es seien bisher 15 Hinweise eingegangen, sagte ein Polizeisprecher in München. Eine heiße Spur war nicht dabei. Der Fall sei "mysteriös".
Die Obduktion ergab keine Hinweise auf Fremdeinwirkung. Die genaue Todesursache steht noch nicht fest, möglicherweise ist die Frau ertrunken. Das endgültige Gutachten der Rechtsmedizin stehe noch aus. Der Todeszeitpunkt lässt sich nicht genau eingrenzen, weil die Leiche durch ihren gefrorenen Zustand konserviert wurde.
Frau vielleicht schon im November gestorben
Vielleicht sei die Frau bereits im November gestorben, sagte der Polizeisprecher. Die DNA der Frau, ihre Fingerabdrücke und ihr Zahnstatus ließen keine Rückschlüsse auf ihre Identität zu. Die Polizei recherchiert bundesweit und in Österreich Vermisstenmeldungen, die auf die Frau passen könnten - bislang ohne Ergebnis. Niemand scheint die Tote zu vermissen.
Wie die Frau in die Grube gelangte, ist unklar. Das Areal der Kompostieranlage sei eingezäunt und zu bestimmten Uhrzeiten geöffnet, sagte der Polizeisprecher. Jedoch sei es auch außerhalb dieser Zeiten möglich, auf das Gelände zu gelangen, etwa über den Zaun. Sollte die Frau in die Grube gestürzt sein, sei es möglich, dass sie aus eigener Kraft nicht mehr herauskam. "Es gibt zwar eine Leiter, aber wenn sie die etwa aufgrund von Dunkelheit nicht gesehen hat, konnte sie sich vermutlich nicht auf den Rand der Grube ziehen." Der Abstand von der Wasseroberfläche zum Grubenrand habe 80 Zentimeter betragen.
Leiche am 3. Januar entdeckt
Ein Mitarbeiter der Kompostieranlage hatte die Leiche am 3. Januar in einer Grube im gefrorenen Wasser gefunden. Die Frau war 1,58 Meter groß, schlank und trug hochwertige Bekleidung. Das jetzt veröffentlichte Foto wurde von der Polizei sowohl digital als auch von einer Zeichnerin nachbearbeitet.
An der Grube wurde eine Uhr gefunden, ob sie tatsächlich der Frau gehört, ist unsicher. Auch ein Foto eines Stiefels der Toten wurde von der Polizei veröffentlicht. Die dunkelblauen Schnürstiefel mit cognacfarbenem Rand haben die Größe 36 und sind von der Marke "Paul Green München". Außerdem trug die Frau Jeans der Marke Mustang, ein beigefarbenes Trägerhemd (Größe 40), einen Slip (Größe 38) der Marke Mey, ein schwarzes Bustier von Tchibo, eine schwarze Seidenstrumpfhose und ein langärmliges Feinrippshirt von Ludwig Beck (Größe S)