Los Angeles Schuss soll sich versehentlich im Rucksack gelöst haben – Mädchen verletzt mehrere Mitschüler

Halbautomatische Waffe
In den USA gehören Schießereien zum traurigen Alltag – auch an Schulen
© UltraONEs / Getty Images
Eine Schülerin in Los Angeles hat zwei ihrer Mitschüler mit einer Schusswaffe verletzt. Die Schüsse sollen sich gelöst haben, als die Zwölfjährige ihren Rucksack mit der Pistole abstellte.

Schießereien gehören in den USA leider zum traurigen Alltag – auch an Schulen kommt es immer wieder zu Zwischenfällen mit Schusswaffen. Die Liste ist nun um einen kuriosen, aber immerhin glimpflich ausgegangenen Fall länger: In Los Angeles hat eine Schülerin zwei ihrer Mitschüler verletzt, als sie ihren Rucksack mit der geladenen Waffe darin abstellte und sich dabei ein Schuss löste.

Es war am Donnerstagmorgen gegen neun Uhr, als die Polizei in Los Angeles an die Salvador Castro Middle School gerufen wurde. Zwei Schüler hatten Schussverletzungen erlitten: Ein 15-Jähriger war in den Kopf getroffen und schwer verletzt worden, er schwebt aber mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr, wie amerikanische Medien berichten. Nach Angaben der Ärzte habe er "extremes Glück" gehabt. Eine 15-Jährige wurde am Handgelenk getroffen. Zudem wurden zwei weitere Schüler und eine Lehrerin im allgemeinen Chaos leicht verletzt.

Schuss soll sich versehentlich im Rucksack gelöst

Die Polizei Los Angeles geht aber davon aus, dass die Schießerei "nicht absichtlich" geschehen sei. Zunächst hatten die Beamten eine Zwölfjährige festgenommen, der die Tatwaffe gehörte. Nach Aussagen der Mitschüler soll es sich aber um eine tragisches Missgeschick handeln. Das Mädchen habe die Waffe für eine Spielzeugpistole gehalten. Als sie ihren Rucksack abstellte, ging ein Schuss los. "Ich wollte das nicht", habe sie danach geweint.

Wie die Zwölfjährige an die Waffe kam und sie mit zur Schule bringen konnte, ist noch unklar. An der Schule werden ab der sechsten Klasse täglich stichprobenartige Durchsuchungen mit einem Metalldetektor durchgeführt. Diese haben sich in dem aktuellen Fall aber anscheinend als wenig effektiv erwiesen.

Diskussion um Waffensicherheit

Der Vorfall befeuert einmal mehr die Diskussion um schärfere Waffengesetze und einen verantwortungsvolleren Umgang mit Schusswaffen in den USA. Dabei gerät sowohl die Rolle der Eltern als auch die der Schule in den Blickpunkt. "Wir haben Gesetze, die Eltern, welche Waffen besitzen, dazu verpflichten, diese zu Hause einzuschließen", sagte Steven K. Zipperman, der Polizeichef von Los Angeles. "Die Mehrheit der Waffen, die unsere jungen Leute in die Hände bekommen, kommt aus dem Haus eines Familienmitglieds."

Die Los Angeles Times titelte am Tag danach: "Hoffen wir, dass die Salvador Castro Middle School nach der Schießerei endlich aufwacht." In dem Artikel wird die "ineffektive Sicherheitsstrategie" der Schule scharf kritisiert.

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© David Becker/Getty Images/AFP
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