Mexikanische Polizisten sind schlimme Dinge gewohnt, aber dieser Anblick dürfte selbst erfahrene Ermittler schockiert haben. Versteckt in einem Kinderwagen fanden Beamte in der Gemeinde Ecatepec, knapp nördlich von Mexiko Stadt menschliche Überreste. Das Pärchen, das damit unterwegs war, nahm die Polizei fest. Der Mann hat gestanden, mithilfe seiner Partnerin in den vergangenen Jahren mindestens zehn Frauen ermordet zu haben. Das teilt die örtliche Staatsanwaltschaft mit.
Demnach waren die beiden ins Visier der Ermittler geraten, weil sie zu drei Frauen Kontakt hatten, die in den vergangenen fünf Monaten verschwunden waren. Als das Paar am Freitag mit dem Kinderwagen das Haus verließen, schlugen die Beamten zu und machten den grausigen Fund. Die beiden wollten die Leichenteile offenbar zu einem unbebauten Grundstück in der Nähe bringen, um sie dort zu deponieren. Dort haben sie eigenen Angaben zufolge in der Vergangenheit weitere sterblichen Überreste entsorgt.
Wenig später durchsuchten die Ermittler laut dem "Guardian" auch die Wohnung des Paares und fanden dabei zahlreiche weitere Leichenteile, unter anderem in Zement gefüllten Eimern und in Plastiktüten im Kühlschrank. Die Leichen seien allerdings in einem derart schlechten Zustand gewesen, dass forensische Tests benötigt würden, um diese zu identifizieren.
Mexiko: Killer-Paar verkaufte Baby von Opfer
Die beiden Mordverdächtigen gestanden laut Staatsanwaltschaft zudem, das zwei Monate alte Baby eines ihrer Opfer an ein Pärchen verkauft zu haben. Die Polizei habe dieses mithilfe der Aussagen ausfindig gemacht, dem Paar das Baby wieder abgenommen und es ebenfalls verhaftet.
Der mexikanischen "Huffington Post" zufolge hat der festgenommene Mann darüber hinaus ausgesagt, auch Knochenteile seiner Opfer verkauft zu haben. An wen oder wofür, geht aus dem Bericht nicht hervor. Auch die Motivlage ist noch unklar. Laut "Bild" hat der Mann gestanden, die Frauen getötet, sexuell missbrauch und dann zerstückelt zu haben. Die Aufgabe seiner Partnerin sei es demnach gewesen, das Vertrauen der Opfer zu erschleichen und sie ins Haus der beiden zu locken.
Der Bundesstaat México rund um Mexiko-Stadt gilt als eine der gewalttätigsten Regionen des Landes. Seit Anfang des Jahres registrierten die Behörden dort über 1400 Tötungsdelikte und 64 Frauenmorde. Laut den Vereinten Nationen werden im Land Mexiko durchschnittlich jeden Tag sieben Frauen und Mädchen getötet.
