Mobbing-Vorwurf bei der ARD Generalsekretärin Wiedemann verklagt ihren Sender

Ausgrenzung, Diskriminierung und Missachtung. Generalsekretärin Verena Wiedemann erhebt schwere Vorwürfe gegen die ARD. Sie wirft dem Senderverbund Mobbing vor und klagt auf Schadensersatz und Schmerzensgeld. Die ARD wies die Vorwürfe zurück.

ARD-Generalsekretärin Verena Wiedemann (53) hat Klage gegen die Intendanten der ARD wegen Mobbings erhoben. Sie fordert Schadensersatz und Schmerzensgeld vom Senderverbund. Ein Gütetermin vor dem Berliner Arbeitsgericht sei gescheitert, teilte ein Gerichtssprecher mit. Damit bestätigte er einen Bericht der "Berliner Zeitung". Einen neuen Termin gebe es noch nicht. Die ARD wies Wiedemanns Vorwürfe "aufs Entschiedenste" zurück.

Unter Leitung von Wiedemann war das Generalsekretariat 2006 als Interessensvertretung der ARD in Berlin eingerichtet worden. Zuvor hatte Wiedemann die ARD-Vertretung bei der EU in Brüssel geleitet. Ihr Anwalt Hans Georg Meier sagte der Zeitung, seine Mandantin sei wegen der Missachtung durch die ARD-Intendanten in psychologischer Behandlung. Schrittweise seien ihr in den vergangenen Jahren Aufgaben entzogen worden.

Die ARD erklärte dagegen am Dienstag, Wiedemanns Behauptungen einer Ausgrenzung, Diskriminierung und Missachtung seien nicht nachvollziehbar "und aus der Luft gegriffen". Der damalige ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust habe Wiedemann im Juni 2010 fristgerecht erklärt, dass man ihren Vertrag über den 30. Juni 2011 hinaus fortsetzen wolle. Wiedemann habe sich dazu bislang nicht geäußert. Das Angebot gelte aber unverändert fort, erklärte die ARD.

In ARD-Kreisen war zu hören, es gebe keine Absichten, das Generalsekretariat aufzulösen. Jüngst seien sogar zwei Stellen neu besetzt worden. Ein geplanter Umzug des Büros von Berlin-Mitte zum Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) nach Charlottenburg solle lediglich aus Spargründen erfolgen.

DPA
cjf/DPA

PRODUKTE & TIPPS