Im Vorgarten der Backstein-Doppelhaushälfte steht eine verlassene Schaukel, eine Hecke und ein Zaun umfassen das Gelände. Allein zwei Leichenwagen vor dem Haus deuten auf das schreckliche Verbrechen Stunden zuvor in der ruhigen Wohngegend im niedersächsischen Oldenburg hin.
In dem Wohnhaus soll ein Mann seine Kinder und seine Partnerin erschossen haben. Anschließend soll er sich selbst getötet haben, teilte die Polizei mit.
Vier Tote in Oldenburg – was wir wissen:
Die Polizei war am späten Vormittag zu einem Wohnhaus im Stadtteil Osternburg gerufen worden. Zeugen hatten die Einsatzkräfte informiert. Auf Bildern ist der Tatort in einem Wohngebiet mit mehreren Einfamilienhäusern zu sehen. Die Ermittler fanden dort vier Tote und die mutmaßliche Tatwaffe.
Was wir nicht wissen:
Viele Fragen, etwa zu einem möglichen Motiv und der Tatwaffe, sind noch offen. Auch über den genauen Tathergang oder die Art und Herkunft der Tatwaffe ist bisher nichts bekannt. Über die Identität der Opfer ist bis zum frühen Abend nichts Näheres bekannt. Aus Rücksicht auf die Hinterbliebenen wollte die Polizei zunächst keine genaueren Angaben zum Umfeld machen. Auch die Schulen der beiden Kinder seien noch nicht informiert worden, teilte die Polizei mit.
Rat und Hilfe
Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter (0800) 1110111 und (0800) 1110222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail oder Chat ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
Oberbürgermeister: "Oldenburg trauert gemeinsam und hält inne"
Nach der Gewalttat ist das Entsetzen in der Stadt mit rund 175.000 Einwohnerinnen und Einwohnern groß. "Wie schrecklich!", sagte ein Paar, das beim Gassigehen am frühen Abend an dem Tatort vorbeikam.
Auch Oberbürgermeister Jürgen Krogmann zeigte sich bestürzt: "Die schockierenden Ereignisse in Osternburg machen mich sehr betroffen", sagte der SPD-Politiker in einer Stellungnahme. "Mein tiefes Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen. Diese Situation fordert große Rücksicht und Respekt gegenüber den Angehörigen. Oldenburg trauert gemeinsam und hält inne."
Oberbürgermeister Krogmann sagte weiter, er wünsche allen Betroffenen viel Kraft für die kommenden Tage. Vor dem Vorfall gab es in der Stadt eine Zeit der Freude und Ausgelassenheit. Denn mit dem traditionellen Kramermarkt läuft seit wenigen Tagen eines der größten Volksfeste in der Region.
Spurensuche am Tatort
Mehrere Stunden nach der Tat ist der Bereich um das Wohnhaus weiterhin abgeriegelt. Einsatzwagen der Polizei sperren die Straßen in dem Wohnviertel ab, in dem vor allem Ein- und Mehrfamilienhäuser stehen. Polizisten ziehen rot-weiße Absperrbänder über eine Straße.
Zahlreiche Einsatzkräfte seien am Tatort und sicherten Spuren, berichtete ein DPA-Fotograf. Auch Notfallseelsorger seien im Einsatz, um sich um Betroffene zu kümmern. Vor den Absperrungen versammelten sich einige Anwohner und beobachteten das Geschehen. Wenig später wird die Absperrung aufgehoben – die Ermittlungen der Polizei haben da gerade erst begonnen.
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