Philippinen Familienfehde endet mit mindestens 21 Toten

Bei einem Geiseldrama im Süden der Philippinen sind mindestens 21 Menschen erschossen worden. Hintergrund der Morde ist offenbar ein Konflikt zwischen zwei Lokalpolitikern: Einer der Kandidaten soll daran gehindert werden, seine Bewerbung für die Gouverneurswahl einzureichen.

Im Süden der Philippinen sind bei einer politischen Familienfehde am Montag 21 Menschen ermordet worden. Ein Angehöriger mehrerer Opfer machte einen rivalisierenden Familienclan mit politischen Ambitionen verantwortlich. Unter den Toten waren nach ersten Angaben auch mehrere Journalisten. Das Militär bestätigte den Fund der 21 Leichen in der Stadt Ampatuan rund 930 Kilometer südlich von Manila. Unter den Toten seien 13 Frauen. Nach ersten Erkenntnissen hat die Bluttat nichts mit den gewalttätigen Kämpfen muslimischer Separatisten für einen eigenen Staat in den Philippinen zu tun.

"Sie sind alle geköpft worden", sagte der Vizebürgermeister von Buluan, Ibrahim Mangudadatu. Unter den Toten seien seine Frau, zwei seiner Schwestern, drei Anwälte und mehrere Reporter. Nach seinen Angaben überfielen 100 Bewaffnete die drei Autos, in denen seine Frau Genalyn und Anhänger unterwegs waren, um die Papiere für seine Kandidatur um das Amt des Gouverneurs von Maguindanao einzureichen. Er bezichtigte eine andere Familie der Bluttat, die ebenfalls politische Ämter anstrebt. Er habe mit seiner Frau gesprochen, bevor sie ermordet wurde, und sie habe die Identität der Entführer genannt, sagte Mangudadatu.

Die Armee bestätigte, dass es sich bei den Angreifern um Anhänger des amtierenden Gouverneurs Andal Ampatuan handelt. "Unsere Männer durchkämmen die Gegend, um weitere Leichen zu finden." Einheiten der Armee hätten die Verfolgung der Mörder aufgenommen.

Politische Familienfehden sind auf der Insel Mindanao keine Seltenheit. Clans kämpfen dort oft mit Waffengewalt um Vormachtstellung.

DPA
AFP/DPA

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