Prozessbeginn in Berlin Schwangere angezündet: Angeklagte verweigern vor Gericht die Aussage

Sie freut sich auf ihr Kind und hofft auf Versöhnung mit ihrem Ex-Freund. Arglos steigt die Schwangere in sein Auto. Ein fataler Irrtum. Später wird ihre verkohlte Leiche entdeckt. Dem Ex-Freund und seinem Kumpel wird nun der Prozess gemacht.

Rund acht Monate nach dem qualvollen Feuertod einer Hochschwangeren in Berlin hat am
Landgericht in der Hauptstadt der Mordprozess gegen zwei junge Männer begonnen. Der 20 Jahre alte Vater des toten Kindes und sein gleichaltriger Kumpel verweigerten zu Beginn der Verhandlung die Aussage. Die Anklage legt ihnen zur Last, die 19-Jährige in einen Wald gelockt und dort mit Benzin übergossen und angezündet zu haben. Zuvor sollen die beiden Angeklagten die Frau geschlagen und ihr mit einem Messer in den Bauch gestochen haben.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die werdende Mutter bei vollem Bewusstsein am Abend des 22. Januar in dem Waldstück im Südosten Berlins verbrannte und dass mit dem Verbrechen die Geburt des Kindes verhindert werden sollte. Die Frau war im achten Monat schwanger. 

Den Angeklagten wird gemeinschaftlicher, grausamer Mord aus niederen Beweggründen und Heimtücke vorgeworfen. Verhandelt wird vor einer Jugendstrafkammer. Die beiden 20-Jährigen, die keinen Beruf gelernt haben, sitzen in Untersuchungshaft und bezichtigen sich laut Gericht gegenseitig der Tat.

Erfahrene Ermittler sprechen von unfassbarer Tat

Selbst erfahrene Ermittler waren erschüttert und sprachen von einer kaum vorstellbaren Tat. Laut Anklage soll in dem einsamen Wald einer der beiden zunächst mit einem Teleskopschlagstock auf die Schwangere eingeprügelt haben. Dann sollen sie die Frau festgehalten und ihr jeweils einen Messerstich in den Bauch versetzt haben.

Während einer das Opfer laut Anklage weiter festhielt, habe der andere Benzin aus einem Kanister auf die Schwangere geschüttet und sie mit einem Feuerzeug in Brand gesetzt. Die junge Frau ist den Ermittlungen zufolge bei lebendigem Leib verbrannt.

Die 19-Jährige einem Treffen mit ihrem Ex-Freund zugestimmt. Als dieser und sein Kumpel sie mit einem Auto abholten, hoffte sie auf Versöhnung. Sie soll sich ein gemeinsames Leben mit dem Vater ihres Kindes gewünscht haben.

DPA
dho

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