Nordrhein-Westfalen Gutachten: Feuer in Solinger Haus mit vier Toten vorsätzlich gelegt

Brennendes Haus in Solingen
Bei dem Wohnungsbrand in Solingen am frühen Montagmorgen sind vier Menschen ums Leben gekommen
© David Young / DPA
Der dramatische Großbrand in einem Mehrfamilienhaus in Solingen, bei dem vier Menschen starben, war offenbar durch Brandstiftung ausgelöst. Die Ermittler sehen keine Anhaltspunkte für ein fremdenfeindliches Motiv.

Der Großbrand in einem Mehrfamilienhaus in Solingen mit vier Toten ist nach einem vorläufigen Gutachten auf vorsätzliche Brandstiftung zurückzuführen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Mittwoch mit. Bei dem Feuer waren am Montagmorgen ein Vater, eine Mutter und zwei Kinder einer bulgarischen Familie ums Leben gekommen. Die Eltern seien 28 und 29 Jahre alt gewesen, die Kinder knapp drei Jahre und ein Säugling erst fünf Monate alt. Weitere neun Menschen waren mit unterschiedlich schweren Verletzungen in Krankenhäuser gekommen. 

Brand in Solingen breitete sich vom Treppenhaus her aus

Ausgangspunkt des Brandes war den Angaben zufolge das Treppenhaus des Altbaus. Das Feuer hatte sich durch einen sogenannten Kamineffekt binnen fünf Minuten bis zum Dach ausgebreitet. Im hölzernen Treppenhaus seien "deutlich Reste eines Brandbeschleunigers" nachgewiesen worden. Aufgrund dieser Erkenntnis müsse von einer "vorsätzlichen Brandstiftung" ausgegangen werden. Es gebe aber keine Anhaltspunkte für ein "fremdenfeindliches Motiv". Das teilte der Wuppertaler Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt mit.

Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Holz-Treppenhaus bereits in Vollbrand, so dass der Fluchtweg versperrt war. Mehrere Bewohner sprangen in Panik aus den Fenstern. Die Feuerwehr setzte bis zu 120 Einsatzkräfte ein.

Brand-Sachverständige hatten am Dienstag das unbewohnbar gewordene Haus inspiziert, um die Ursache des Feuers klären. Die erste Einschätzung der Sachverständigen sei "eindeutig" gewesen, hieß es bei der Staatsanwaltschaft.

Zur Klärung des Großbrands ist die Bevölkerung zur Mithilfe aufgerufen. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal bittet alle Bürger, die Hinweise dazu geben können, um einen Anruf unter der Nummer 0202 284 1122. 

DPA
km

PRODUKTE & TIPPS