Nach fünfmonatigem Prozess verkündet das Aachener Landgericht am Dienstag (10.00 Uhr) das Urteil gegen den früheren SS-Mann Heinrich Boere. Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 88-jährigen dreifachen Mord vor.
Im Kriegsjahr 1944 soll er als 22-Jähriger bei völkerrechtswidrigen Vergeltungsaktionen gegen die niederländische Bevölkerung drei Zivilisten in Breda, Voorschoten und Wassenaar erschossen haben. Die Staatsanwaltschaft hat deshalb eine lebenslange Freiheitsstrafe beantragt.
Boere hatte vor Gericht die Tötung der drei Niederländer zugegeben. In einer von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung beteuerte der Angeklagte allerdings, in Befehlsnotstand gehandelt zu haben. Boeres Verteidiger hatten die Einstellung des Verfahrens verlangt - oder im Falle einer Verurteilung eine Höchststrafe von sieben Jahren.