Ciudad Juárez

Artikel zu: Ciudad Juárez

Matilde Rosales weint auf der mexikanischen Seite der Grenze

Proteste nach Absage von Muttertags-Familienzusammenführungen an US-Grenze

Dutzende durch die Grenze zwischen den USA und Mexiko getrennte Familien haben zum Muttertag gegen die zunehmende Militarisierung der US-Grenzpolitik demonstriert. Auf der mexikanischen Seite der Grenze ließen sie am Samstag rote Luftballons aufsteigen und schwenkten rote Rosen, um gegen die durch die Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump erzwungene Absage einer Muttertags-Familienzusammenführung am Grenzzaun zu protestieren.
Protest gegen Abschiebungen 2018 in Chicago

Trumps Abschiebe-Pläne: Massenfestnahmen von Migranten sollen Dienstag beginnen

Schon am Tag nach seiner Vereidigung will der neue US-Präsident Donald Trump mit Massenfestnahmen die von ihm angekündigte Abschiebung von Millionen Migranten ohne Aufenthaltspapiere einleiten. Ab Dienstag würden landesweit Razzien stattfinden, kündigte Trumps designierter Grenzschutzbeauftragter Tom Homan am Freitag (Ortszeit) im Sender Fox News an. Unterdessen nahmen Beamte der US-Grenzpolizei Sicherheitsübungen mit Stacheldraht und Betonblöcken an der Grenze zu Mexiko vor.
Video: Lkw-Stau durch Grenzkontrollen zwischen USA und Mexiko

Video Lkw-Stau durch Grenzkontrollen zwischen USA und Mexiko

STORY: Kilometerweit stauen sich diese Lastwagen zwischen Ciudad Juarez in Mexiko und El Paso im US-Bundesstaat Texas. Dort haben die Behörden einige Grenzübergänge geschlossen und zusätzliche Kontrollen verhängt. In den letzten Wochen war die Zahl illegaler Einwanderungen an der US-amerikanisch-mexikanischen Grenze stark gestiegen. Die verschärften Kontrollen treffen aber auch den Handel zwischen Mexiko und den USA. 8.000 Lkw-Anhänger mit Waren im Wert von geschätzt einer Milliarde Dollar sind nach Angaben des Transportverbandes von Ciudad Juarez in der vergangenen Woche auf der mexikanischen Seite gestrandet. Unter den Truckern macht sich Frust breit. "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das hier durch die Migranten verursacht wird. Aber es gibt gründliche Inspektionen, und das kostet viel Zeit, ehrlich gesagt, es geht viel Zeit verloren." "Sie sollten die Verfahren für Migranten beschleunigen, denn das ist der Grund für all das, was hier passiert. Ich verstehe, dass wir ein freies Land sind und niemandem den Zugang verweigern, aber es sollte mehr Kontrolle darüber geben." Wegen Lieferverzögerungen setzte ein kanadischer Hersteller von Schneemobilen und Geländewagen am Montag und Dienstag die Produktion in drei seiner Fabriken in Ciudad Juarez aus. Jesus Salayandía vom mexikanischen Industrieverband fürchtet, dass andere Unternehmen nachziehen könnten. "Die Lkw sitzen 12, 24 oder sogar über 30 Stunden fest, weil nach dem Grenzübertritt in Texas eine zweite Kontrolle stattfindet. Wenn die Waren die Grenze überquert haben, brauchen die US-Polizisten lange, um die Lkw zu inspizieren. Sie finden nichts, aber die Überquerung dauert sehr lange. Das sorgt in der Montageindustrie für Produktionsprobleme." Ähnliche Verzögerungen an der US-amerikanisch-mexikanischen Grenze haben laut Analysen der in Texas ansässigen Wirtschaftsforschungsgruppe The Perryman Group in der Vergangenheit zu Gesamtverlusten in Milliardenhöhe geführt.