Verschärfte Kontrollen gegen illegale Einwanderung treffen auch den Handel zwischen den Nachbarländern. Laut dem Transportverband von Ciudad Juarez sind Waren im Wert von ca. einer Milliarde Dollar gestrandet.
Video Lkw-Stau durch Grenzkontrollen zwischen USA und Mexiko

STORY: Kilometerweit stauen sich diese Lastwagen zwischen Ciudad Juarez in Mexiko und El Paso im US-Bundesstaat Texas. Dort haben die Behörden einige Grenzübergänge geschlossen und zusätzliche Kontrollen verhängt. In den letzten Wochen war die Zahl illegaler Einwanderungen an der US-amerikanisch-mexikanischen Grenze stark gestiegen. Die verschärften Kontrollen treffen aber auch den Handel zwischen Mexiko und den USA. 8.000 Lkw-Anhänger mit Waren im Wert von geschätzt einer Milliarde Dollar sind nach Angaben des Transportverbandes von Ciudad Juarez in der vergangenen Woche auf der mexikanischen Seite gestrandet. Unter den Truckern macht sich Frust breit. "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das hier durch die Migranten verursacht wird. Aber es gibt gründliche Inspektionen, und das kostet viel Zeit, ehrlich gesagt, es geht viel Zeit verloren." "Sie sollten die Verfahren für Migranten beschleunigen, denn das ist der Grund für all das, was hier passiert. Ich verstehe, dass wir ein freies Land sind und niemandem den Zugang verweigern, aber es sollte mehr Kontrolle darüber geben." Wegen Lieferverzögerungen setzte ein kanadischer Hersteller von Schneemobilen und Geländewagen am Montag und Dienstag die Produktion in drei seiner Fabriken in Ciudad Juarez aus. Jesus Salayandía vom mexikanischen Industrieverband fürchtet, dass andere Unternehmen nachziehen könnten. "Die Lkw sitzen 12, 24 oder sogar über 30 Stunden fest, weil nach dem Grenzübertritt in Texas eine zweite Kontrolle stattfindet. Wenn die Waren die Grenze überquert haben, brauchen die US-Polizisten lange, um die Lkw zu inspizieren. Sie finden nichts, aber die Überquerung dauert sehr lange. Das sorgt in der Montageindustrie für Produktionsprobleme." Ähnliche Verzögerungen an der US-amerikanisch-mexikanischen Grenze haben laut Analysen der in Texas ansässigen Wirtschaftsforschungsgruppe The Perryman Group in der Vergangenheit zu Gesamtverlusten in Milliardenhöhe geführt.