morgenstern Gefährlicher Irrsinn auf der Autobahn – die Lage am Morgen

Eine Frau sitzt in einem Auto und tippt mit der linken Hand auf einem Smartphone, während sie mit recht steuert
Beim Autofahren auf dem Handy rumgetippt haben wohl viele Autofahrer schon – doch eine Frau in Rheinland-Pfalz hat das locker getoppt (Symbolbild)
© Melissa Erichsen / DPA
Mutter lässt auf A6 Kleinkind ans Steuer. Christina Block und ihre neue Situation vor Gericht. Und: Kommt nun die Migrationswende? Die Lage am Morgen.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

lesen Sie auch manchmal Meldungen, bei denen Sie kaum Ihren Augen trauen? So ging es mir eben, als ich diese Polizeimeldung sah: Und zwar hat eine Polizeistreife auf der A6 eine Frau entdeckt, die am Steuer auf ihrem Handy herumgetippt hat. Das machen zwar sicher viele Autofahrer mal, obwohl es verboten und der Konzentration auf den Verkehr sicherlich nicht hilft. Aber nun kommt es: Auf dem Schoß der Frau saß laut der Polizei ihr einjähriges Kind und hatte beide Hände am Steuer.

Einjähriges Kind steuert Auto über die A6

Die Streife leitete die 29-Jährige am Abend an der nächsten Abfahrt nahe Ramstein von der A6 und stellte sie zur Rede. Bei der Kontrolle habe sich die Frau uneinsichtig gezeigt, heißt es. Gegen sie werden nun Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Ob das auch der Vernunft der Autofahrerin auf die Sprünge hilft, werden wir wohl nie erfahren.

Der Prozess gegen Christina Block geht weiter

Drei Wochen lang war der Prozess gegen Christina Block wegen Kindesentführung unterbrochen, heute geht es um 9.30 Uhr weiter. Block und ihr Verteidiger Ingo Bott sollten Gelegenheit bekommen, die Aussagen des mutmaßlichen Kopfes der Entführer zu lesen und ihre Strategie darauf einzustellen. Gestern hat die Hamburger Staatsanwaltschaft verkündet, dass zwei weitere mutmaßliche Entführer der Block-Kinder ausgesagt haben. Wie reagieren Gericht und vor allem Block und Bott darauf? Es könnte ein sehr spannender Verhandlungstag werden – oder ein sehr kurzer, falls das Gericht sich erneut vertagt.

Ich habe Frau Block an mehreren Verhandlungstagen vor Gericht erlebt und ich nehme ihr ihre tiefe Verzweiflung über die Entfremdung von ihren Kindern ab. Trotz aller emotionaler Not will sie die Entführung nicht in Auftrag gegeben haben und sogar erst nach der Tat davon erfahren haben. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich konnte einen Gedanken bislang nicht so recht abschütteln: Wer außer ihr und Familie Block soll ein Interesse an dieser Entführung – und das Geld dafür – gehabt haben? Aber selbstverständlich gilt auch für Frau Block die Unschuldsvermutung.

Mein Kollege David Holzapfel wird im Landgericht Hamburg vor Ort sein. Alles Wichtige zum Prozesstag finden Sie in unserem Liveblog.

Kommt jetzt die Migrationswende, Herr Knaus?

Die Flucht nach Europa könnte schon bald noch schwerer werden als bislang. Asylbewerber müssen dann möglicherweise irgendwo außerhalb des Europäischen Union auf den Ausgang ihres Verfahrens warten, weit weg, in Ruanda vielleicht oder in Albanien. Auch auf solche Drittstaatenverfahren haben sich die europäischen Innenminister bei ihrem Treffen Anfang der Woche in Brüssel geeinigt.

Sind die neuen Regeln ein weiterer Baustein hin zur Festung Europa? Oder ist diese Härte notwendig, weil das Thema "irreguläre Migration" die Gesellschaften der EU-Staaten zu zerreißen droht? Darüber spricht stern-Politikchef Jan Rosenkranz mit dem Migrationsforscher Gerald Knaus.

Und sonst? Weitere Schlagzeilen

Das passiert am Mittwoch, dem 10. Dezember

  • Bundesfinanzhof entscheidet über Grundsteuer-Reform
  • In Oslo und Stockholm werden die prestigeträchtigen Nobelpreise überreicht
  • Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen spielen in der Champions League (jeweils um 21 Uhr)

Unsere stern+-Empfehlung des Tages

Gestern Abend bin ich in meinem Strandhäuschen in Thailand, von dem aus ich diesen Newsletter derzeit schreibe, kurz vor dem Schlafengehen auf- und abgegangen. Nicht, weil ich nachdenken musste. Nicht, weil ich nervös gewesen wäre. Sondern weil mir nur noch wenige hundert Schritte gefehlt haben, um am fünften Tag in Folge mein von der Fitnessuhr gestecktes Schrittziel zu erreichen. Es sollten 8990 Schritte werden. Dabei war es schon kurz vor Mitternacht und angesichts des Weckerklingelns um 5.15 Uhr hätte ich längst schlafen sollen. Immer wieder schaute ich auf meine Uhr, wie viele Schritte ich geschafft hatte. Plötzlich sprang der Schrittzähler auf einen zweistelligen Wert zurück. Ich hatte Mitternacht verpasst und mein Ziel verfehlt. 8957 Schritte zeigt meine Fitness-App für gestern an. Serie gerissen, wegen 33 Schritten.

Aber wie sie sicherlich schon wissen, ist das Ziel von 10.000 Schritten ohnehin ein Werbegag gewesen. Wie viele Schritte der Gesundheit guttun und was Sie sonst so beachten sollten, können Sie hier nachlesen:

Wie hat Ihnen dieser morgenstern gefallen? Schreiben Sie es mir gerne: thomas.krause@stern.de. Sie können dieses Morgen-Briefing auch als Newsletter in Ihr Postfach erhalten. Melden Sie sich einfach unter folgendem Link an.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag! 

Passen Sie auf sich auf!

Thomas Krause

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