Fünf Leichen in Passau und Wittingen Armbrust-Fall: Motiv liegt noch im Dunkeln – tote 19-Jährige soll seit Jahren als vermisst gelten

Drei tote Personen sind in einem Zimmer der Pension in Passau gefunden worden
Drei tote Personen sind in einem Zimmer der Pension in Passau gefunden worden
© Lino Mirgeler / DPA
Ein mysteriöser Fall beschäftigt weiterhin die Ermittler in Niedersachsen und Bayern. Nach dem Fund dreier mit Pfeilen durchbohrter Toter in einer Pension in Passau gibt es ein erstes Obduktionsergebnis. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigt, dass die beiden Leichen im Bett mit Schüssen ins Herz getötet wurden. Die Körper des 53-jährigen Mannes und der 33-jährigen Frau weisen zudem weitere Pfeiltreffer auf, die jedoch erst nach den tödlichen Schüssen abgefeuert worden seien. Bei der dritten Toten führte ein einzelner Schuss in den Hals zum sofortigen Tod. Die 30-Jährige aus Passau lag neben dem Bett auf dem Boden. Die Ermittler stellten drei Armbrüste sicher. Bei keiner der drei Leichen gebe es Kampf- oder Abwehrspuren. In dem Zimmer wurden Testamente der beiden Toten im Bett gefunden. Mitarbeiter der Pension hatten die drei Leichen am Samstag entdeckt. Am Montagmorgen wollten Beamte Angehörige der 30-Jährigen benachrichtigen. Dabei entdeckten sie zwei weitere Leichen in deren Wohnung im über 600 Kilometer entfernten Wittingen. Eine der beiden dort gefundenen Frauen soll die Lebenspartnerin der Toten von Passau gewesen sein. Laut Polizei wurden in Wittingen keine Armbrüste oder Pfeile gefunden.
Der mysteriöse Armbrust-Fall mit fünf Toten in Passau und Wittingen wirft weiterhin viele Fragen auf. Unklar ist vor allem das Motiv. Einem Medienbericht zufolge soll die tote 19-Jährige in Wittingen seit längerer Zeit vermisst gewesen sein.

Der Armbrust-Fall mit drei Toten in Passau und zwei Toten im niedersächsischen Wittingen gibt weiter Rätsel auf. Insbesondere die Frage nach einem Motiv für das gesamte Geschehen ist noch nicht geklärt. 

Die Obduktionen der Leichen haben am Dienstag zumindest etwas Licht ins Dunkel gebracht. Die rechtsmedizinische Untersuchung der Toten aus Passau gab Hinweise auf die Tatumstände. Die Staatsanwaltschaft geht bei dem 53-Jährigen und den beiden 33 und 30 Jahre alten Frauen von Tötung auf Verlangen beziehungsweise Suizid aus. 

Geklärt ist die Identität der beiden am Montag in einer Wohnung in Wittingen gefundenen Frauen. Wie sie ums Leben kamen, blieb zunächst unklar. Bei einer der Frauen handelte es sich laut Polizei um die Lebensgefährtin der 30-Jährigen. Die zweite Tote ist eine 19-Jährige, die ebenfalls in der Wohnung lebte.

Tote 19-Jährige soll seit mehreren Jahren vermisste Jugendliche sein

Der Fernsehsender RTL berichtete am Dienstagabend unter Verweis auf Ermittler, dass es sich bei der 19-Jährigen um eine seit mehreren Jahren vermisste Jugendliche handeln dürfte. Deren Eltern berichteten im Interview, wie ihre Tochter den 53-Jährigen im Kampfsportclub kennenlernte und wenig später den Kontakt zur Familie abbrach.

Die Zeitung "Bild" zitierte am Abend einen Mann, der von seiner Begegnung mit dem 53-Jährigen berichtete. Demnach hatte er dem 53-Jährigen vorübergehend einen Pferdehof verpachtet. Die Frauen sollen sich dem 53-Jährigen gegenüber auffallend unterwürfig verhalten haben.

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Zu jeder Lebenslage und rund um die Uhr bietet die Telefonseelsorge anonym und kostenlos ein offenes Ohr und Beratung unter Telefon: (0800) 1110111 und (0800) 1110222. Auch eine Beratung über E-Mail ist möglich.
Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Weitere Informationen

Quellen: DPA, Polizei Niederbayern

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