Wegen des brutalen Überfalls auf einen Rentner in der Münchner U-Bahn an Weihnachten soll einer der Täter in den kommenden Wochen angeklagt werden. Der Münchner Oberstaatsanwalt Anton Winkler bestätigte am Montag einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus", wonach gegen den 20-jährigen Serkan A. spätestens bis Ende April Anklage erhoben werden soll.
Treffen mit Psychiater geplatzt
Die psychiatrische Begutachtung des Jugendlichen wurde abgebrochen. Dem Nachrichtenmagazin zufolge ließ der wegen versuchten Mordes in Haft sitzende Türke mehrere Treffen mit einem Psychiater platzen. So habe er etwa erklärt, er fühle sich unwohl, wenig später jedoch mit Mithäftlingen Volleyball gespielt. Seine Anwälte wollten auf den Jugendlichen "einwirken", hieß es.
Im Januar hatte er sein 76-jähriges Opfer in einem Brief um Entschuldigung gebeten. Serkan A. schlug den Rentner gemeinsam mit einem 17-jährigen Griechen kurz vor Weihnachten zusammen, nachdem der alte Mann sie aufgefordert hatte, in der U-Bahn nicht zu rauchen. Die Bilder einer Überwachungskamera, auf denen zu sehen ist, wie die beiden mehrfach Vorbestraften unter anderem auf den Kopf des Mannes eintreten, sorgten bundesweit für Aufsehen und lösten eine Debatte über das Jugendstrafrecht aus.