Von dem seit Samstag verschollenen malaysischen Flugzeug gibt es möglicherweise eine erste Spur. Aus malaysischen Militärkreisen verlautete, die Maschine habe die Straße von Malakka an der Westküste Malaysias überflogen. Das ist allerdings weit entfernt von der Stelle östlich des Inselstaates, wo es den letzten Funkkontakt gab.
Die Maschine habe ihren Kurs geändert und die Flughöhe verringert, nachdem sie die Stadt Kota Bharu an der Ostküste überflogen habe, sagte ein Vertreter des malaysischen Militärs. Die malaysische Zeitung "Berita Harian" zitierte Luftwaffenchef Rodzali Daud mit den Worten, die Maschine sei am Samstag um 2.40 Uhr nahe der Insel Pulau Perak am nördlichen Ende der Straße von Malakka in 9000 Metern Höhe auf dem Militärradar aufgetaucht. Das wäre gut eine Stunde, nachdem das Flugzeug vom Radar der zivilen Flugsicherung verschwand.
Piloten sind offenbar umgekehrt
Die vielbefahrene Schifffahrtsstraße von Malakka liegt westlich der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur - entgegengesetzt zur Flugroute nach Peking. Die Fluggesellschaft Malaysia Airlines hatte am Samstag erklärt, die Maschine habe zuletzt vor Kota Bharu Funkkontakt gehabt und sei auf den Radarschirmen gewesen. Sollte das Flugzeug über der Straße von Malakka auf dem Radar aufgetaucht sein, spräche das für die These, dass die Piloten umgekehrt sind. Warum sie das hätten tun sollen, ist unklar. Es gab weder eine Meldung über technische Probleme noch einen Notruf.
Interpol glaubt nicht an Terroranschlag
Das Verschwinden hat auch nach Einschätzung der internationalen Polizeiorganisation Interpol vermutlich keinen terroristischen Hintergrund. "Je mehr Informationen wir bekommen, desto mehr sind wir geneigt, daraus zu schließen, dass es sich um kein Attentat handelt", sagte Interpol-Generalsekretär Ronald K. Noble in Lyon. Die beiden Passagiere mit falschen Pässen seien "wahrscheinlich" keine Terroristen. Vielmehr stecke dahinter wohl ein Schleuserring. Die beiden Passagiere mit falscher Identität seien Iraner gewesen. Sie waren mit gestohlenen Pässen aus Österreich und Italien in Kuala Lumpur an Bord der Maschine von Malaysia Airlines gelangt. Einer der beiden Passagiere, die mit gestohlenem Pass an Bord waren, wurde als der 19-jährige Iraner Mehrdad P. identifiziert, der zu seiner Mutter nach Frankfurt wollte. Der andere Iraner habe Kopenhagen als Ziel gehabt. Offenbar wollten die 18 und 29 Jahre alten Männer ein neues Leben in Europa beginnen - und begaben sich deshalb in die Hände einer Schleuserbande. Die Pässe waren ihren rechtmäßigen Besitzern in Thailand gestohlen worden.