Militär Fahrverbot für Schützenpanzer Ajax – weil Soldaten darin speiübel wird

Ajax Panzer
Der Schützenpanzer Ajax wird vom britischen Rüstungsunternehmen General Dynamics UK gebaut
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Der britische Schützenpanzer Ajax entpuppt sich als Problemfall. Eigentlich sollte er 2019 in Dienst gestellt werden, doch bis heute gilt er für viele Soldaten als unfahrbar.

Vor wenigen Tagen verkündete das britische Militär stolz die Einsatzbereitschaft der ersten 50 Schützenpanzer vom Typ Ajax. Der "Guardian" fügte an, dass dies mit einer achtjährigen Verspätung verbunden gewesen sei. Nun soll es aber soweit sein – und die Panzer sollten alsbald ihren Weg an die Nato-Ostflanke finden.

Die "BBC" meldet indessen, dass es schon wieder Probleme mit dem Panzer gebe. Bei einer Übung am vergangenen Wochenende klagten demnach rund 30 Soldaten über starke Übelkeit, manche zitterten beim Verlassen des Fahrzeugs. Grund seien Lärm und Vibrationen des Panzers, heißt es. 

Einsätze mit Schützenpanzer Ajax gestoppt

Als Reaktion auf die Berichte leitete das britische Verteidigungsministerium "aus reiner Vorsicht" eine Untersuchung ein und pausierte sämtliche Einsätze mit dem Kampffahrzeug. Noch immer befinde sich eine "geringe Zahl" von betroffenen Soldaten in ärztlicher Behandlung, berichtet die "BBC". Aktuell plane man weitere Tests "in sehr kleinem Rahmen", um die Probleme mit dem Ajax identifizieren und beheben zu können.

Der Ajax, ein Schützenpanzer des britischen Unternehmens General Dynamics UK, geriet immer wieder in die Schlagzeilen. Ursprünglich sollten die ersten einsatzbereiten Panzer 2019 in Dienst gestellt werden, insgesamt standen bei der Bestellung vor mehr als zehn Jahren knapp 600 Exemplare auf dem Einkaufszettel der Briten. Es heißt, dass die volle Auftragskapazität auch in den kommenden vier Jahren nicht erreicht werden könne.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Ajax durch seine starken Vibrationen und den enormen Lärm auffällt. Schon bei früheren Übungen mussten elf Soldaten behandelt werden, bei einigen bestand der Verdacht auf Tinnitus und Hörverlust. Von offizieller Seite hieß es dann vor mehr als zwei Jahren, dass das behoben sei. Mindestens 30 Soldaten würden laut BBC heute das Gegenteil behaupten.

Für den Einsatz bietet der Ajax eine 40-mm-Kanone mit Teleskopmunition und ein 7,62-mm-Maschinengewehr. Angetrieben wird der Schützenpanzer von einem 8-Zylinder-Dieselmotor mit 816 PS und erreicht eine maximale Geschwindigkeit von 70 km/h auf der Straße.

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