Ford will nach Angaben von Arbeitnehmervertretern in Europa massiv Stellen streichen, der Autobauer beschäftigt in Köln rund 14.000 Mitarbeiter.
Video "Das muss man erst mal verdauen" - Ford plant Stellenabbau in Köln

STORY: "Die tun was", hieß einst ein Werbeslogan von Ford. Was der US-Autobauer nun tun möchte, versetzte Beschäftigte in Köln am Montag in Alarmbereitschaft. Denn offenbar könnten alleine hier Hunderte Stellen wegfallen. "Scheiße, ich meine, man muss ja nur nach links und rechts gucken. Einer bleibt übrig von drei. Das ist halt einfach schwer. Das muss man erst mal verdauen jetzt." Dem deutschen Gesamtbetriebsratschef Benjamin Gruschka zufolge geht es alleine am dortigen Standort um bis zu 3.200 Jobs. Neben Kürzungen in den Verwaltungsbereichen habe man auch über das Thema Entwicklungszentrum gesprochen. "Heute arbeiten in unserem Entwicklungszentrum hier in Köln 3800. Europäisch sollen 65 Prozent der Entwicklungszentren verringert werden. Hier in Köln sind das dann bis zu 2.500 Kolleginnen und Kollegen, dass am Ende des Tages nur im schlechtesten Fall 1.300 Kolleginnen und Kollegen übrig bleiben. Das ist natürlich aus unserer Sicht zu wenig, weil das Entwicklungszentrum ist der Anfang von allem, vom Autos Bauen, vom Autos Entwickeln, vom Autos Produzieren, aber auch für alle anderen indirekte Bereiche sind hiervon dann betroffen." Neben einer Benachrichtigung der Belegschaft sei es auch darum gegangen, eigene Forderungen aufzustellen, so Gruschka. "Wir wollen hier weitere Autos entwickeln, wir können Autos entwickeln. Wir haben hier ein großes Know-how mit unseren 3.800 Ingenieurinnen und Ingenieuren und Facharbeitern. Und wir wollen Autos haben, wir wollen Komponenten haben, wir brauchen Zukunftsaufgaben. Und das werden wir jetzt handeln. Ansonsten werden wir nach und nach die Daumenschrauben andrehen müssen, werden unsere Mitbestimmungsrechte ausnutzen. Und am Ende des Tages werden wir schauen, wo dann der Weg hinführt." Der Weg soll bei Ford laut Unternehmen selbst in Europa Richtung Ausbau der Elektromobilität führen. Ab 2030 wolle man in der EU nur noch Elektroautos verkaufen, hieß es. Diese Transformation erfordere signifikante Änderungen. Weitere Details wollte der Konzern vorlegen, sobald die Pläne abgeschlossen und die Beschäftigten informiert worden seien.