In "Golda" spielt Mirren die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir. Regisseur Guy Nattiv war vor der Premiere voll des Lobes für die Schauspielerin.
Video "Golda" - Dame Helen Mirren bringt neueste Rolle nach Berlin

STORY: Strahlender Auftritt auf dem Roten Teppich der Berlinale am Montagabend. Helen Mirren war nach Berlin gekommen, um - gemeinsam mit ihren Kolleg:innen - den Film "Golda" vorzustellen, der auf dem Internationalen Filmfest Premiere feierte. Mirren spielt darin die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir. Regisseur Guy Nattiv war vor der Premiere voll des Lobes für Mirren. "Helen hat mit ihrem erstaunlichen Talent dieser Figur so viele Schichten verliehen, Humor, Stärke und vieles mehr. Deswegen ist Helen ja auch eine der besten Schauspielerinnen unserer Zeit." Der Film erzählt vom Jahr 1973 und damit vom sogenannten Jom-Kippur-Krieg. Damals starteten Ägypten und Syrien an dem jüdischen Feiertag einen überraschenden Angriff auf Israel. Das Land startete unter Führung Golda Meirs eine massive Gegenoffensive, schließlich folgte ein Waffenstillstand. Ihre Rolle habe sie an die Verkörperung einer anderen historischen Persönlichkeit erinnert, so Mirren. "Auf eine seltsame Art und Weise war es ein bisschen so, als würde ich Elisabeth I. von England spielen, nicht weil sie königlich gewesen wäre oder so, sondern weil sie sich voll und ganz für ihr Land und ihre Nation einsetzt hat." Während der Pressekonferenz schlug der Regisseur einen Bogen zur aktuellen politischen Lage in Israel. Ende des vergangenen Jahres hatte dort eine rechts-religiöse Regierung unter Benjamin Netanjahu die Regierungsgeschäfte übernommen. "Golda ist in diesem Film keine glatte Figur. Sie hat ihre Fehler, sie hat Fehler gemacht, und sie hat Verantwortung übernommen, was führende Politiker heute nicht mehr tun. Und schließlich ist sie zurückgetreten. Also, ja, ich bin bereit, diese Diskussion auch in Israel zu führen. Das kann gar nicht schnell genug gehen." Politisch aufgeladen auch die Frage einer Journalistin, ob denn nicht jüdische Personen, jüdische Rollen spielen sollten. Er als jüdischer Regisseur aus Israel habe kein Problem damit, so der Nattiv. Dann ergriff Mirrens Kollege, Schauspieler Lior Ashkenazi das Wort: "Sagen wir, morgen gibt es einen Film über Jesus Christus. Wer soll ihn spielen? Ein Jude oder ein Nichtjude?" "Nun, ich werde es nicht sein", so Mirren. Auf dem Golda-Teppich mit von der Partie waren auch die diesjährigen Shootings Stars der Berlinale, also aufstrebende Schauspieler:innen aus verschiedenen europäischen Ländern. In diesem Jahr aus Belgien, Finnland, Deutschland, Island, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Rumänien, Schweden und der Schweiz.