Angesichts sinkender Impfzahlen wird auch in Frankfurt am Main versucht, Leute zum Impfen buchstäblich abzuholen.
Video "Niedrigschwellig" einmal anders - die Straßenbahn als Impf-Express

Nächster Halt: Immunisierung - hier in Frankfurt am Main will die Impf-Straßenbahn seit Montag zur Impfung gegen Corona animieren Er sieht aus wie eine zwar bunte, aber ansonsten eher gewöhnliche Straßenbahn, doch dieser "Impf-Express" soll das Versprechen niedrigschwelliger Immunisierungsangebote für alle Interessenten einlösen, wie Impfzentrums-Leiter Benedikt Hart vom Deutschen Roten Kreuz sagt: O-TON BENEDIKT HART, LEITER IMPFZENTRUM FRANKFURT (DRK) ("Die Stadt Frankfurt am Main, das Gesundheitsamt, die Verkehrsbetriebe und wir als Rotes Kreuz haben uns gedacht: Wie können wir die Impfung noch näher an die Menschen bringen? Es gibt ganz tolle Impfangebote hier in Frankfurt. Wir haben das Impfzentrum, wir haben die mobilen Impfteams, die in der Stadt an festen Punkten unterwegs sind. Aber um die Impfquote noch weiter zu erhöhen, war es, glaube ich, ganz cool, die Idee zu sagen: Wir fahren vor die Haustür mit der Impf-Bahn. Ja, und das haben wir umgesetzt.") Nach Angaben des Verkehrsverbundes sind zwei Bahnen am Start, verimpft wird demzufolge das Vakzin von BioNTech/Pfizer. Rund 200 Dosen könnten pro Tag und Bahn unter die Leute gebracht werden. Auch für Beratungen steht das entsprechende Personal bereit. Impfarzt Claus Schulze-Cleve sagt: O-TON CLAUS SCHULZE-CLEVE, IMPFARZT (DRK) ("Na ja, prinzipiell ein kleiner Raum, man muss sich ein bisschen anders organisieren, und man weiß nicht genau, was passiert, soll heißen: wie viele Leute kommen - wir haben ja heute erst angefangen - was für ein Klientel kommt? Von daher muss man theoretisch auf alles gefasst sein.") Die Fahrgäste als Patienten - hier scheint das zu laufen: 10. O-TON TORSTEN JORDAN, PATIENT ("Die Idee selber finde ich klasse, finde ich gut. Das Einzige, ist vielleicht ein bisschen spät, ist man da vielleicht unterwegs, weil ja eigentlich, sagen wir mal: Die Hochzeit der Impfung ist ja vorbei, aber lieber spät als nie.") 11. O-TON AMRA DITTMANN, PATIENTIN ("Ich habe das Impfangebot angenommen, weil ich mit Johnson&Johnson bereits geimpft bin und einen Booster-Impfung wollte. Und es ist ja mega praktisch: Du steigst in die Straßenbahn ein, wirst geimpft und steigst wieder aus und gehst ganz normal arbeiten.") O-TON SEBASTIAN SCHULZ, PATIENT ("Weil die Schwelle recht niedrig ist, man steigt ein und bekommt halt die Impfung. Also das kann man ganz gut in den Tag einbauen, wenn man es sich halt vornimmt. Man muss sich nicht irgendwo anmelden, und es ist dann erledigt, wenn man es möchte.") "Schwarzfahren" ist im "Impf-Express" übrigens erwünscht: Eine Fahrkarte ist nicht nötig, ausgestiegen werden kann an jeder Haltestelle entlang der Strecke. Der Piks selbst passiert, wenn die Bahn steht. Am Vortag hatten sich bundesweit nach Angaben der Bundesregierung und RKI so wenig Menschen impfen lassen wie noch nie seit dem offiziellen Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland am 27. Dezember 2020.