Bei einer Sprengstoffexplosion rund 350 Kilometer südlich der Hauptstadt Bogota in Kolumbien sind acht Polizisten umgekommen.
Video Anschlag in Kolumbien gefährdet Friedenspläne des neuen Präsidenten

STORY: In Kolumbien reißt die Kette der Gewalt auch unter der Regierung des ersten Präsidenten aus dem linken Spektrum, Gustavo Petro, nicht ab. Acht Polizisten wurden am Freitag Ortszeit in ihrem Fahrzeug durch eine Explosion getötet. Petro verurteilte den Angriff scharf. Das ehemalige Mitglied der Guerillabewegung M-19 hatte bei seiner Antrittsrede Anfang August angekündigt, das gespaltene Land zu einen und zu einem "totalen Frieden" zu führen. "Wir sind in einer Art Blutspirale gefangen, aus der wir in den zwei Jahrhunderten seit unserer Gründung als Republik nicht herauskommen konnten. Im Moment müssen wir als Gesellschaft entscheiden, wie es weitergehen soll. Uns gegenseitig umbringen? Diese seltsame Mischung aus Kokain und Gold? Das ist es, was uns als Gesellschaft umbringt, was die Jugend umbringt Und die Jugend bringt sich gegenseitig um." Sicherheitskreise wiesen darauf hin, dass Dissidenten der Rebellengruppe FARC in der Region des Anschlags aktiv seien. Die linksgerichtete FARC hat jahrelang die kolumbianische Regierung bekämpft, 2016 schloss sie ein Friedensabkommen mit dem Staat und gab die Waffen ab. 2019 kündigte allerdings eine kleine Fraktion der FARC die Wiederbewaffnung an, weil das Abkommen mit der Regierung gebrochen worden sein soll. In Kolumbien sind bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen, linken Rebellengruppen, rechten Milizen und Drogenkartellen zwischen 1985 und 2018 mindestens 450.000 Menschen getötet worden.