Bis Anfang kommen Jahres sollen E-Rezepte in Arzt-Praxen Normalität werden. Noch läuft aber nicht alles rund.
Video Arzt zu E-Rezepten: "Ich glaube, da ist Musik drin"

STORY: Die Praxis von Kinder-und Jugendarzt Michael Achenbach in Plettenberg in Nordrhein-Westfalen ist seit über einem Jahr auch Test-Praxis für das elektronische Rezept. Nachdem der Patient untersucht wurde, gibt Achenbach die Daten in seinen Computer ein und kann ein E-Rezept ausstellen. Das Ganze habe viel Potential, könne aber noch verbessert werden, findet Achenbach: O-Ton Michael Achenbach, Kinder-und Jugendarzt: "Also ich glaube, ich hätte nicht so viele Rezepte ausgestellt, wenn ich das nicht im Prinzip für eine gute Sache halten würde. Ich glaube, da ist viel Musik drin. Da kann eine echte Erleichterung für alle Beteiligten, vor allem für die Patientinnen und Patienten, aber auch für uns Ärztinnen und Ärzte, für die Krankenhäuser, für Pflegeheime, und so weiter. Da können echte Erleichterungen in den Abläufen möglich sein. Aber dazu muss man auch die Abläufe, die in an diesen Stellen gebraucht werden, in der Konzeption mitdenken." Bis Anfang kommenden Jahres sollen E-Rezepte in Praxen Normalität werden. Für Ärztinnen und Ärzte soll es vom 1. Januar 2024 an zur Pflicht werden, Verschreibungen elektronisch auszustellen. Bereits seit dem 1. Juli ist es in ersten Apotheken möglich, für den elektronischen Abruf von Rezepten die Versichertenkarte der Krankenkasse in ein Lesegerät zu stecken. O-Ton Kathrin Klewer-Scherer, Apothekerin: "An und für sich ist es praktisch. Ich denke, wenn es dann mal richtig läuft, haben wir auch viele Vorteile dadurch. Im Moment hakt es manchmal noch an der einen oder anderen Ecke. Besonders die Geschwindigkeit ist meiner Meinung nach noch ein ziemliches Problem. Also, die Familie hatte jetzt gerade zwei Medikamente, bis das übertragen ist, das dauert schon eine Weile. Und ich denke, jetzt im Sommer haben wir die Zeit, im Winter, wenn dann doch die Erkältungssaison zugeschlagen hat, und wir dann jedes Mal so lange auf das Rezept, auf die Rückantwort warten müssen, dann kann es vielleicht auch mal zu etwas Verzögerungen führen." Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte am Mittwoch eine "Aufholjagd" bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen gefordert. Das E-Rezept soll ein Teil davon werden und bald Standard sein. Dabei bekommen Patienten statt des gewohnten rosa Zettels einen Code aufs Handy oder auf die elektronische Gesundheitskarte, mit der sie in Apotheken Medikamente abholen können.